
Heinzelmännchen sein…
Wie war zu Köln es doch vordem Mit Heinzelmännchen so bequem! Denn, war man faul, ... man legte sich Hin auf die Bank und pflegte sich: Da kamen bei Nacht, Ehe man's gedacht, Die Männlein und schwärmten Und klappten und lärmten Und rupften Und zupften Und hüpften und trabten Und putzten und schabten ... Und eh ein Faulpelz noch erwacht ... War all sein Tagewerk ... bereits gemacht! (August Kopisch)
Früher, ja früher war alles besser hier in Köln. Wir hatten die Heinzelmännchen, eine bunte Schar verrückter kleiner Kerle. Wie kleine Gartenzwerge sahen sie aus. Kleinwüchsig, im Allgemeinen mit einem kleinen Bäuchlein, großem, langen Bart und natürlich mit der obligatorischen Zipfelmütze.
Unsichtbar konnten sie sein, wenn sie wollten, das war ihr größter Vorteil. Die Heinzels, wie ich sie nenne, sind angeblich damals abgehauen, ihr alle kennt die Geschichte. Aber so ganz stimmt das nicht, da bin ich mir ganz sicher.
Heinzels sorgen im Verborgenen für kleine Wunder.
Ab und zu kommen sie uns besuchen und helfen uns ein wenig. Beim FC schauen sie schon mal vorbei und sorgen mit ihren kleinen Tricks für die richtigen Ergebnisse. Letztes Jahr haben wir doch oft genug im Stadion und dank Corona später am Fernseher gesessen und uns verwundert die Augen gerieben.
Schön haben wir ja nicht wirklich gespielt, und doch, ab und an ist der Ball auf wundersame Weise im gegnerischen Tor gelandet. Jedenfalls häufig genug, um die Klasse zu sichern. Warum wohl?

Oder das Verkehrschaos in unserer Stadt. Dass bei dieser mehr als chaotischen Verkehrsplanung (darf ich das Wort „Planung“ überhaupt benutzen?) am Ende des Tages die Menschen tatsächlich alle dort angekommen sind wo sie hinwollten, für mich grenzt das an ein Wunder. Da waren die Heinzels doch bestimmt auch am Werk.
Heinzelmännchen sein…Lokalpatrioten
Die kleinen Racker helfen, wo sie können, und nur weil sie Lokalpatrioten durch und durch sind, immer noch ein großes Herz für uns und unsere Stadt haben, funktioniert hier in Köln noch was. Zumindest ab und zu. Denn sie lieben unsere Stadt und auch euch. Nur schauen die meisten Leute nicht mehr genau genug hin oder glauben nicht mehr an sie, das ist schade und macht sie sehr traurig. Aber wir alle können das ändern.
Ich habe eine Bitte an euch
Deshalb hier jetzt meine Bitte an euch alle, entdeckt sie wieder, glaubt an sie und zeigt es ihnen. Mitten in der Stadt steht der Heinzelmännchen-Brunnen. Besucht ihn, dort seid ihr ihnen ganz nah. Bedankt euch, sprecht mit ihnen dort am Brunnen, sie hören euch, und wenn sie merken, dass ihr an sie glaubt, dann, ja dann sind sie gerne wieder bei euch.
Besonders Kinder mögen sie, geht mit Ihnen zum Brunnen, erzählt die Geschichte der kleinen Racker, zeigt ihnen die hübschen Motive und pflanzt die Heinzels wieder in die Kinderherzen.
Das sehen die Heinzelmännchen besonders gerne, dann begleiten sie euch, sind an eurer Seite und helfen euch bestimmt hier und da im Alltagsleben. Und wenn etwas „wunderliches“ passiert, dann schaut euch an, lächelt und sagt leise Danke.
Gebt die Geschichte der Heinzelmännchen weiter…
Also liebe Eltern, erzählt euren Kindern die Geschichte der Heinzelmännchen, am besten direkt vor dem Brunnen. Die Heinzels warten schon auf euch.
Und nun denkt alle einen kurzen Augenblick nach, wie wäre es, wenn wir Ihnen ein klein wenig nacheifern. Wieder ein wenig den anderen sehen, uns selbst etwas zurücknehmen, helfen im Kleinen, ohne etwas dafür zu erwarten.
Rücksicht nehmen und hin und wieder ein Lächeln verschenken. Gönnen können, weltoffen sein, dafür sind wir Kölner doch bekannt und beliebt in der Welt. Lasst uns alle Heinzelmännchen sein in dieser so besonderen Stadt und diese Zeit ein wenig besser machen, für alle.
Euer Ronald











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