
Wie jetzt? Ist was passiert auf der Ehrenstraße? Ja, schon, aber das ist schon lange her. So lange, dass sich wohl kaum noch jemand daran erinnert, oder es wahrnimmt, und das, obwohl wir permanent daran vorbeilaufen. Dabei sind es wirklich große Bücher, die da die Hauswand herunterstürzen. Aber für diese Fälle von vergessen habt ihr ja uns. Wir graben diese Dinge wieder aus und erzählen euch die Geschichten. So wie diese auf der Ehrenstraße 4, mitten in der City.
Es war 1981, als der Kunstbuchhändler Walther König in Paris eine Skulptur entdeckte, die es ihm sofort angetan hatte. Und wie es sich für einen Buchhändler gehörte, hatte das Teil natürlich etwas mit Büchern zu tun. Das Kunstobjekt zeigte aufgeschlagene Bücher, die mit flatternden Seiten nach unten stürzten. Sowas wollte er haben, aber nicht diese kleine Skulptur, sondern das ganze in groß. Oder nein, lieber in größer, viel größer.
König hatte gerade eine Buchhandlung auf der Ehrenstraße eröffnet und hatte sich jetzt in den Kopf gesetzt, diese Skulptur an der Hausfassade seines Ladens anzubringen. Er nahm Kontakt zu dem Künstler Julian Opie auf, überzeugte ihn von diesem Projekt und so nahm die Idee von den „Falling Books“ für Köln Fahrt auf.
Julian Opie fertigte Modelle von insgesamt 4 großen Büchern an und lies diese dann als Stahlblechbücher schmieden, bemalte diese und brachte sie an der Fassade an. Leider hat das Projekt heute etwas an Farbe verloren, aber außergewöhnlich cool ist es immer noch.
Es sollte sogar ein fünftes Buch geben, welches bereits unter dem Gehweg liegt, sichtbar durch eine Glasscheibe. Leider bekam er dafür von der Stadt keine Genehmigung, dafür gab es aber 1985 den Kölner Architekturpreis für die stürzenden Bücher.
An der Fassade seht ihr eine weitere kleine Besonderheit. Jede Menge Figuren, die dort aneinandergereiht entlanglaufen. Auch dies ist eine Skulptur und nennt sich „Kings Parade“. Um dies zu entdecken, müsst ihr aber schon etwas genauer hinschauen.
Tja, wieder etwas entdeckt, das es nur hier in Köln gibt. Kunst im Vorbeigehen erleben kann man hier, mitten auf der Ehrenstraße.
Übrigens gibt es auf der Ehrenstr. noch viel mehr zu entdecken, davon berichte ich euch demnächst. Also, haltet die Augen auf, es gibt immer etwas zu entdecken,
euer Ronald
Hinterlasse jetzt einen Kommentar