
Schon seltsam, was sich um unseren Dom herum so tummelt. Eine Schlange hab ich entdeckt, einen Hahn und Rosen. Sogar Päpste. Nein, ich hatte nicht zwei Kölsch zuviel…
Ich befinde mich auf der Südseite des Domes, am Roncalliplatz. Und genau hier lässt sich all das finden. Hier wurde, nein anders…MUSSTE leider vor über 23 Jahren, im April 1996, ein Zaun errichtet werden, um den Dom vor Vandalismus, wie, entschuldigt den Ausdruck, wildpinkeln, aber leider auch vor Touristen, die meinen, sich ein Stückchen Dom mit nach Hause nehmen zu müssen, zu schützen. In der Tat passiert es immer wieder, dass Figuren beschädigt werden, beim Versuch, sich ein Stück davon abzubrechen. Diese Figuren wieder so herzurichten, wie sie waren, dauert oft bis zu einem Jahr. Aufgrund dieser für mich traurigen Tatsache, dass bei so manchem keinerlei Hemmungen bestehen, sich an einer solchen Kathedrale zu vergreifen, in welcher Form auch immer, wird nun in naher Zukunft auch auf der Nordseite ein solcher Zaun angebracht werden, um unseren Dom zu schützen.
Dieser Zaun mit allerlei Verzierungen, wie eben genannter Schlange zum Beispiel oder auch den Rosen entstammt der Metallwerkstatt der Wesselinger Kunstschmiede Paul Nagel und Michael Hammers. Acht Schmiede arbeiteten an dem 58 m langen Zaun, der um das gesamte Südportal reicht.
Etwas weiter links kommen wir zu besagten Päpsten. Wir finden hier zwei Gedenktafeln vor. Auf der ersten wird des Namensgebers des Platzes gedacht, auf dem ich stehe. Und auch wenn ich, man möge es mir verzeihen, zu meinen „Köln-Anfängen“ noch den Zirkus Roncalli damit in Verbindung brachte, ist es doch jemand anderes gewesen, dem dieser Platz seinen Namen verdankt, nämlich Papst Johannes XXIII. Bürgerlicher Name: Angelo Giuseppe Roncalli. Bereits 1921 kam der damalige Priester (in seiner Eigenschaft als Präsident des Zentralrates des Päpstlichen Missionswerkes in Italien und zum Monsignore erhoben) zu Besuch nach Köln und feierte am 27. Dezember im Dom die heilige Messe. Am 28. Oktober 1958 wurde er zum Papst gewählt.
Die zweite Gedenktafel, an einem Strebepfeiler der Langhaussüdseite auf der Papstterrasse, zeigt die Übergabe des Logos zum 20. Weltjugendtag von Papst Johannes Paul II an Papst Benedikt XVI. Im Hintergrund erkennt man den Petersdom und den Kölner Dom. Zu ihren Füßen sieht man die Mitras mit den Wappen beider Päpste.
Wenn ich jetzt ein paar Meter zurücktrete und mein „Kapellchen“ so betrachte, empfinde ich diesen Anblick wieder (oder besser gesagt, wie immer) einfach nur gigantisch. Und himmlisch. Apropos himmlisch. Das bietet eine gute Überleitung zu dem Kunstwerk, welches sich hinter mir befindet. „Columne pro Caela“, wie der Künstler Heinz Mack sein Werk nennt. Besser bekannt aber wahrscheinlich als „Himmelssäule“. 1984 wurde die Säule als Geschenk des Lions-Clubs an die Stadt Köln dort errichtet. Eine Himmelssäule am Kölner Dom. Passt!
Zum Abschluss meines heutigen Ausfluges um den Dom herum, mache ich mich auf den kurzen Weg über die Domplatte und stehe vor einer originalgetreuen Kopie einer Kreuzblume. Das heißt, eigentlich ist dies schon die zweite Kopie, denn die erste, die aus Kunststoff bestand, wurde in einem Sturm in der Nacht zum 1. März 1990 völlig zerstört. Deshalb fertigte man die zweite aus Beton.
Die Kreuzblume ist ein Denkmal (gestiftet vom Verkehrsamt für die Stadt Köln anlässlich der 100-Jahr-Feier zur Domvollendung, an welcher rundherum Tafeln in verschiedenen Sprachen dazu angebracht sind. Eine davon sogar auf kölsch.
Aber ist ja eigentlich auch Ehrensache oder?
Im schönen Wissen, dass ihr alle unseren Dom genauso liebt, wie ich, verabschiede ich mich für heute…
Bis bald, eure Ramona
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