Rath-Heumar liegt am Königsforst

Königsforst

Als Naherholungsgebiet ist der Königsforst schon seit Jahrzehnten beliebt. So liefen dort schon unsere Urgroßeltern auf der Suche nach Entspannung, zum Sonntagsvergnügen durch den Wald. Er erstreckt sich sozusagen über 3 Stadtgebiete, nämlich dem von Köln, Rösrath und Bergisch Gladbach. Heute möchte ich euch einen kleinen Teil des Königsforstes in Rath Heumar vorstellen. Rath Heumar ist eines der rechtsrheinischen Kölner Stadtteile, welches im Verkehrsfunk vorwiegend durch das „Heumarer Dreieck“ bekannt sein dürfte.

Wenn man mit der Linie 9 zur Endhalte Königsforst fährt, sieht man ein Schild der KVB. Auf diesem steht…“nur 23 Minuten vom Neumarkt bis in den Königsforst“. Mit dem Auto von Höhenberg kommend, dürfte ich nicht viel weniger gebraucht haben.64975112_561306724274642_1467853194221584384_o

Zunächst fällt einem das alte Lokal „Schwalbennest“ auf, wo schon Oma Elisabeth dereinst ihren sonntags Piccolo genossen haben soll. Der gemütliche Biergarten lädt zum Verweilen ein.

Doch verweilen wollte ich gerade nicht. Dies wäre auch nicht im Sinne meines Söhnchens gewesen, der unbedingt und möglichst schnell weiter wollte. Weiter zur grünen Lunge Kölns, wie man den Königsforst auch nennt.

Kurz blickte ich rüber zur „Schmitzebud“, dem legendären Radrennfahrer Imbiss. Doch dies ist eine andere Geschichte, welche ich gerne beizeiten mal beleuchte.64709404_561306804274634_5404525908843298816_o

Weiter ging es also in den Königsforst, der fußläufig in 5 Minuten zu erreichen ist. Gleich hinter der größtenteils unter Denkmalschutz stehenden Göttersiedlung, beim Alten Forsthaus, erwartet einen ein ausgedehntes Waldgebiet, welches schon von Menschen aus der Hallstatt Zeit besiedelt wurde. Man stelle sich das einmal vor, im 6. Jahrhundert vor Christus. Davon zeugen jedenfalls die Hügelgräber, die hier vor mehr als einem halben Jahrhundert bereits untersucht wurden.

Das Gebiet trägt den Namen „Rabenbruch“. Bisserl unheimlich! Oder? 50 Grabhügel, heute nur noch knapp 1 m hoch, sind erhalten. Berg und Tal Lauf für den Kleinen. Würde man nicht wissen was hier zu finden ist, man würde es nicht erkennen. Zum Glück hat man aber Schilder aufgestellt.
Die Grabbeigaben dieser Hügelgräber umfassten vorwiegend Tongefäße. Diese befinden sich mittlerweile linksrheinisch im Römisch Germanischen Museum.

Das Gebiet, auf dem ich mich befunden habe, ist also eine ehemalige Grabstätte. Überhaupt findet man im Königsforst noch mehrere davon, auch auf Rösrather und Bergisch Gladbacher Gebiet. Ein wenig innehalten und die Geschichte auf mich wirken lassen konnte ich auch. Denn gerade rund um die Grabhügel gibt es einige neue Holzbänke. Schautafeln erklären viel zur Flora und Fauna, die auch von besonderer Art ist. Seltene Pflanzen und Vogelarten findet man im Naturschutzgebiet Königsforst. Doch das würde jetzt zu langatmig werden.65167929_561307960941185_6572849634325037056_o

Auf der Rückfahrt schaute ich noch einmal zur Schmitzebud herüber. Dort gibt es übrigens auch ein Hügelgrab.

Irgendwie wurde mir dabei bewusst, den Königsforst muss ich insgesamt für euch mal etwas genauer beleuchten. Da gibt es noch viel zu entdecken, z.B. den einzigartigen Kölner Berg – anerkannt durch den Alpenverein, nicht zu verwechseln mit dem Kölnberg. Auch das Wassertretbecken, Holzskulpturen, alte Mühlenteiche, ein Hundedoppelgrab und ihr Besitzer, alte Bahntrassen, Bunker, Bombentrichter, Bergwerke, u.v.m. sind nur ein paar der Sehenswürdigkeiten in diesem Forst.

Ich gerate bei dem Gedanken schon fast ins Schwärmen. Doch zunächst ist es mal genug für heute. Es würde mich freuen, wenn euch diese kurze Beleuchtung gefallen hat und ihr sie weiterteilt.

Habt eine angenehme Woche und bis nächsten Sonntag,

eure Elisabeth

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