Es war einmal…

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…. und ist auch noch, denn anders als bei vielen anderen Friedhöfen, bleibt im Judentum die Totenruhe auf Ewigkeit bestehen.

Angelegt wurde er 1923, aufgegeben gewissermaßen 1942, denn damals erfolgte die letzte Beerdigung auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof Zündorf-Porz-Wahn. Seit 1944 war er Eigentum der Gemeinde Porz und wurde somit später in Köln eingemeindet. Heute ist er ein Teil des Kölner Kulturpfades. Pfad stimmt in diesem Fall tatsächlich, denn dieser führt dorthin. Doch zunächst muss man ihn einmal finden, soll er doch zwischen Hasenkaul und Gartenweg in Zündorf liegen.

Parken kann man im Gartenweg. Von dort geht es zu Fuß weiter. Man durchquert die Poller, läuft dann noch ungefähr 500 Meter weiter, wo links ein Schild des Kulturpfades auf die geschichtlichen Hintergründe verweist. Wer genau hinschaut, sieht die Bodendecker und wagt sich hinein, in das kleine Wäldchen.

Da ist er also, der einstige Judenfriedhof Zündorf, auf dem es noch wenige erhaltene Grabstellen gibt. Zwei davon gehören zur Familie Tobias und auch erkennbar ist noch eine Grabstelle der Salomons. Wir haben ihn extra für euch besucht, an diesem grauen Januarsonntag, während ihr auf Kölschgänger vielleicht gerade den Artikel von der Liebfrauenkirche Mülheim gelesen habt, recherchierten wir bereits für den nächsten Bericht.

Ein Hinweisstein der Stadt Porz steht dort. Basaltsteine säumen das Areal. Hinter dem „ehemaligen Friedhof“ rumpelt die Bahn der Linie 7.Gepflegt wird er nicht, jedoch bezeugen zumindest 2 der Grabsteine mit ihren Davidssternen eindeutig, welcher Glaubensrichtung der Friedhof angehört.

Sogar kundigen Besuch bekommt zumindest die besterhaltenste Grabstelle noch. Woran ich das erkenne? Finden sich doch weder Blumen noch anderer Schmuck auf den Gräbern. Ganz einfach, es wurden kleine graue Steinchen dort abgelegt. Dies entspricht einer jüdischen Tradition.

Auch findet der, der sich für die Geschichte interessiert, an der Zündorfer Hauptstraße ein Wohnhaus, welches einst die Synagoge der jüdischen Gemeinde war. In der Denkmalliste der Stadt Köln findet man den Friedhof als Baudenkmal 5576. Der Eintrag erfolgte im Jahre 1990. Vielleicht spaziert ihr ja eines Tages den Kulturpfad entlang und macht auch einen Abstecher in dieses kleine Wäldchen.

Einen schönen Sonntag wünscht euch Elisabeth.

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