Wenn man männlichen Geschlechts ist, muss man dort eine Kopfbedeckung tragen. Dabei spielt es keine Rolle, wie alt derjenige ist.
Für die, die einfach nur mal zu Besuch kommen, sind am Eingang meist Kopfbedeckungen vorhanden.
So beginnt mein Rundgang über den Jüdischen Friedhof Bocklemünd auch gleich mit der Frage, ob meine Begleitung schlicht und einfach seine Wollmütze aufbehalten kann.
Kann er, die Hauptsache ist, er geht nicht „oben ohne“.
Der Friedhof liegt heute geographisch gesehen auf dem Gebiet von Köln-Vogelsang. Ursprünglich lag er in Köln-Bocklemünd, wo er 1918 eröffnet wurde. Er ist der größte der Jüdischen Friedhöfe in Köln. Weitere gibt es in Deutz, Ehrenfeld und Mülheim.
Seinen Eingang ziert ein hebräischer Spruch aus dem Alten Testament, aus dem Buch Habakuk. In der Übersetzung bedeutet er soviel wie „Der Gerechte lebt in seinem Glauben.“
Das stimmt mich etwas nachdenklich, denn leben nicht die meisten Menschen in ihrem Glauben? Sind demnach alle gerecht? Natürlich diskutiere ich dies mit mit meiner Begleitung.
Wir hatten uns vorgenommen, das ganze Areal anzuschauen. So viele Grabstellen auf 50.000 Quadratmeter wollten besichtigt werden. An einer Stelle kamen sie uns sehr identisch vor. Aber auch sehr alt. Ein wenig erinnerte mich das an eine Filmszene. Bei genauem Hinsehen stellt man fest, dies müssen die Reste der Gräber vom Judenbüchel Friedhof (Bonntor) sein.
Besonders interessant waren dann auch die verschiedenen Denkmäler und das Lapidarium. Dort befinden sich 58 Steinfragmente des früheren mittelalterlichen jüdischen Friedhofs Bonntor. Dieser wurde 1936 aufgelassen und ein Großteil wurde nach Bocklemünd umgebettet. Heute ist dort, wo einst der Friedhof Judenbüchel/Bonntor war, die Großmarkthalle. Ich bin doch immer wieder erstaunt, was wir auf unseren Kölschgänger Touren so herausfinden.
Der Jüdische Friedhof liegt übrigens unmittelbar beim Kölner Westfriedhof.
Für Liebhaber der Steinmetzarbeiten ist der Jüdische Friedhof sehr empfehlenswert, denn es finden sich dort großartige Arbeiten von künstlerischem Wert.
In einer dieser Grabstellen ruht Leonhard Tietz, der „ursprüngliche Gründer“ des späteren Kaufhof.
Neugierig geworden? Auf ein Stück anderer Geschichte Kölns? . Mit den Straßenbahnlinien 3 und 4 ist der Friedhof bequem zu erreichen.
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