
WahnSinn! Köln Porz Wahn wird der Ort genannt, an dem sich das Schloss Wahn befindet. Die Porzer werden sagen, lass das Köln ruhig weg. Doch es ist wie es ist, das Schloss Wahn gehört zu Köln. Auch liegt es schon fast auf der Grenze zu Bonn. Schauen wir uns also heute einmal genauer diese aus dem 18.Jahrhundert stammende Flügelanlage an. Erbaut als Lusthaus, im Spätbarock. Ursprünglich befand sich dort bereits ein Adelsitz seit dem Jahr 1100.
Eigentümer ist seit 1820 die Familie Eltz – Rübenach, jedoch hat diese das Schloss bereits nach dem 2.Weltkrieg an die Universität Köln verpachtet.
Eine weise Entscheidung. Zum Wohle der Kultur! Denn hier befindet sich seit 1955 die Theaterwissenschaftliche Sammlung. Eine der umfangreichsten der Welt. Mehr als 100.000 Bände der Theaterliteratur sind dort untergebracht. Historische Stücke, bereits beginnend im 16.Jahrhundert, findet man dort. Doch was uns Kölschen viel wichtiger ist, es wird dort der Nachlass von Willy Millowitsch bewahrt und in einer Sonderabteilung findet man Werke aus dem Hänneschen Theater, aus dem Nachlass Christoph Winters.
Weiter geht es mit z. B. den Strümpfen von Enrico Caruso, die er in „Verdis Maskenball“ getragen hat. Oder ganz witzig, das berühmte Dreirad Karl Valentins, dessen Werke in Köln untergebracht sind. Auch Bios Bahnhof im Miniaturformat ist dort zu finden.
Theater ist ja bekanntlich eine sehr flüchtige Kunst, die vom Moment des Augenblicks lebt Dieser Kunst gibt Schloss Wahn auf 4000 qm Raum, mit diversen Mottozimmern, Sammelobjekten und vor allem natürlich Archivmaterial ohne Ende. Abertausende Theaterkritiken und Fotos warten dort auf Studenten, die sie gerne lesen oder anschauen möchten.
Klingt wie ein Museum! Ist es aber nicht. Ganz wichtig ist dem „Herr der Sammlung“ Peter Marx , der diese seit 2012 für die Uni Köln, als Theaterwissenschaftler bewahren darf, die Tatsache, dass es sich hier nicht um eine Schausammlung handelt. Sie ist wissenschaftlich zu sehen und für alle Studiengänge der Theaterwissenschaft unverzichtbar.
Das besondere an der Kölner Sammlung ist auch die Bandbreite der Sammlung. Dort wird nicht nur den großen Theatern, sondern auch den kleinen Volksbühnen, den Wanderbühnen oder Puppenbühnen Raum gegeben.
Zum Schloss gibt es noch zu sagen, man kann dort seit einigen Jahren auch heiraten. Es ist sogar möglich, den ein oder anderen historischen Raum zu mieten.
Die Uni Köln führt dort Konzerte, Seminare und Bildungs- u. Kulturveranstaltungen durch. Ab und an gibt es auch Führungen im Schloss. Welches mittlerweile schon fast zu klein wird für die umfangreiche Sammlung. Woher ich das weiß? Nun, wenn selbst in den sanitären Anlagen schon Vitrinen stehen, dann wird es langsam eng. Oder?
In unmittelbarer Nähe liegt auch der Eltzhof, den ich euch gerne ein anderes Mal vorstellen möchte. Der Name verrät natürlich schon, auch dieser hat etwas mit Schloss Wahn zu tun. Überhaupt ist die Adelsfamilie von Eltz weitverzweigt. Sicher kennen die meisten von euch die Rheinburg Schloss Eltz, welche ebenfalls zum Besitz der Familie gehört.
Ein „Sprösschen“ ist sogar im Filmgeschäft. Die 1978 geborene Theresa von Eltz wurde Filmregisseurin. In Bergisch Gladbach aufgewachsen, lebt und arbeitet sie heute in Berlin. Da schließt sich dann der Kreis zur Kunst wieder.
Einen angenehmen Sonntag wünsche ich euch.
Eure Elisabeth
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