
Wer kennt ihn nicht, diesen inbrünstigen Ausruf des Galliers Obelix…fest steht jedoch, dass man diese Aussage nicht ganz so ernst nehmen sollte, denn es gibt einiges, was dagegen spricht. Allein bautechnisch gesehen waren die Römer Genies ihrer Zeit und selbst heute noch können wir die Überreste davon bewundern und bestaunen.
Heute geht es aber nicht um die allgemeine römische Baukunst, sondern um etwas spezielles…
Was machen wir, wenn wir Wasser brauchen, sei es zum trinken, Wäsche waschen, kochen, putzen oder duschen? Richtig. Wir drehen einfach den Hahn auf und es läuft. Ohne uns Gedanken zu machen – oder machen zu müssen – wo das Wasser herkommt und welche Wege es vielleicht bereits zurückgelegt hat.
Aber wie war das eigentlich damals in Köln vor der und zur Römerzeit?
Ca. 30 n. Chr., die Ubierstadt war noch nicht zur römischen Colonia erhoben, nutzte man noch Quellen und saubere Bachläufe des Höhenzuges Ville als Leitung zur Wasser- bzw. Trinkwasserversorgung. Allerdings versickerten diese irgendwann. Als diese „Leitung“ nicht mehr ausreichte, die Stadt, die rasch wuchs, mit Wasser zu versorgen, wurde eine neue Wasserleitung errichtet. Dieses geschah ca. im Jahre 80 n. Chr. durch die Römer. Da die Leitung bis in die Eifel reichte, hatte sie den Namen Eifelwasserleitung, oder auch Römerkanal. Man muss bedenken, dass diese Eifelwasserleitung sage und schreibe 95,4 km lang war und jeden Tag bis zu 20.000 Kubikmeter Wasser transportieren konnte.
Als Material für diese Wasserleitung verwendete man „Opus caementitium“, wie die Römer sagen, einen betonähnlichen Werkstoff, sowie Naturstein. Und da nur das römische Heer über die entsprechenden Mittel verfügte, geht man sicher davon aus, dass die Errichtung dieser Wasserleitung diesem zuzuschreiben ist. Damit man nun diese Leitung schnellstmöglich nutzen konnte, unterteilte man die Strecke in sogenannte Baulose, oder einfacher gesagt, Abschnitte, an denen zeitgleich gearbeitet wurde. Klaus Grewe, ein deutscher Altertumsforscher, konnte zwei dieser Abschnittsgrenzen archäologisch nachweisen.
Ich finde es faszinierend, wie damals gedacht wurde, denn das Wasser floss rein durch das Gefälle der Leitung zu seinem Bestimmungsort. Es war den Römern also schon damals möglich, genau zu vermessen und physikalische Gesetze anzuwenden.
180 Jahre lang war der Römerkanal in Betrieb, bevor die Franken Köln zerstörten. Genutzt wurde er danach nicht mehr. Die Stadt erholte sich jedoch schnell und wurde nun vom Duffesbach mit Wasser versorgt. Man war also quasi wieder soweit wie zu Ubierzeiten.
Interessant ist vielleicht noch zu wissen, dass die Eifelwasserleitung in einer U-förmigen Rinne verlief, und das ca. einen Meter unter der Erde, damit sie nicht zufrieren konnte. Selbst daran hatte man gedacht. Sie war innen ca. 70 cm breit und einen Meter hoch, man konnte sie also sogar begehen. Damit das Wasser auch sauber blieb, wurde sie von außen verputzt. Von innen wurde sie ebenfalls verputzt, damit kein Wasser verloren ging. Hochbauten dieser Leitung gab es nur wenige, da diese keine großen Täler überwinden musste.
Man sieht, und das ist mit einem Augenzwinkern zu verstehen – so dusselig die Römer bei Asterix und Obelix dargestellt wurden – waren sie gar nicht.
Salve e salute
eure Ramona
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