Die Uhr vom Kölner Dom

Die Domuhr
Wo um Himmels willen finde ich die? Himmel passt schon ganz gut, denn nach oben schauen muss ich wirklich. Wenn ich den Dom durch das Hauptportal betrete, gehe ich ca. 20 Meter Richtung Innenraum. Etwa auf dieser Höhe befindet sich rechts ein breiter Gang, das Südschiff. Dort angekommen, erblicke ich rechts oben in ca. 20 Metern Höhe eine schöne alte Uhr.
Die Uhr vom Kölner Dom
Im Jahre 1876 wurde sie bei der bekannten Turmuhrenfabrik Johann Mannhardt aus München in Auftrag gegeben, von dieser 1878 im Dom errichtet und 1880 in Betrieb genommen. Und so besonders unser Dom ist, so besonders ist seine Uhr, denn sie besitzt noch ein mechanisches Uhrwerk. Solche Uhrwerke der gleichen Turmuhrenfabrik findet man sonst nur in der Frauenkirche in München, am Berliner Rathaus, in Venedig oder im Vatikan. Also eher selten.
Im zweiten Weltkrieg hat sie einiges abbekommen. Das Ziffernblatt wurde beschädigt und das Uhrwerk zerstört. Erst später wurde sie dann instandgesetzt. Ich persönlich freue mich sehr darüber, dass diese wunderschöne alte Uhr wiederhergestellt wurde, denn eine andere, modernere Uhr würde gar nicht zu unserem Dom passen.
Täglich muss sie von Hand aufgezogen werden. Damit die Uhrzeit dann auch wirklich stimmt, steht, oder zumindest gab es das, zur Orientierung eine kleine Funkuhr unterhalb des Räderwerks, denn schließlich sollen ja die Glocken pünktlich zur Viertelstunde und vollen Stunde schlagen. Der Kölner an sich ist ja schon sehr gelassen, aber ein verspäteter Glockenschlag fällt dann eben doch auf.
Dem Dombaumeister fällt zweimal im Jahr noch eine besondere Aufgabe zu. Nämlich dann, wenn im Frühjahr und Herbst die Uhr umgestellt werden muss. Das nennt man dann wohl „Tücken der Mechanik“ 🙂
Und wie macht der Dombaumeister das? Bei der kommenden Umstellung im Oktober auf Winterzeit ist es ganz einfach. Er hält die Uhr an. Und setzt nach einer Stunde das Pendel wieder in Bewegung. Mehr ist es nicht. Aber vielleicht fällt ja auch das bald weg, sollte es nur noch entweder Sommer- oder Winterzeit geben.
Aber wie sieht so ein Uhrwerk eigentlich aus? In diesem Fall ist es eine Art Schrank aus Holz mit Verzierungen und Flügeltüren, etwa 3 Meter hoch. Ein Räderwerk mit Ketten und Pendeln befindet sich darin, welches man durch das Glas in der Holzverkleidung gut sehen kann. Die fünf Stahlseile, die zur Decke führen, sind mit Gewichten und dem Ziffernblatt sowie kleinen Glocken verbunden, welche alle Viertelstunde läuten.
Ein kleiner Tipp: besonders schön wirkt die Uhr abends, wenn sie beleuchtet ist. Schön anzusehen ist sie aber immer. Achtet doch bei euerm nächsten Besuch im Dom mal auf die etwas versteckte, aber wunderschöne Uhr in unserem wunderschönen Dom.
Eure Ramona
Köln, Dom, Impressionen des Innenraums
Copyright Foto: Ramona Krippner

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