
OSTER-AKTION
11 Fragen an die Kölschgänger
Wer steckt hinter Kölschgänger? Ist unser Gedanke falsch, uns nochmal persönlich vorzustellen? Wir wissen es nicht und tun es einfach. Von Karfreitag bis Ostermontag beantwortet jeder von uns elf Fragen.
Ihr habt zusätzlich die ein oder andere Frage? Stellt sie gern in den Kommentaren.
Heute: Ronald (Ronald Füllbrandt)
1. Wie bist du zu Kölschgänger gekommen?
Aus Heimweh. Ich wohnte damals nicht in Köln, schaute immer wieder im Netz nach Kölner Seiten. Leider stellte ich fest, es gab nur sehr wenig über unsere Stadtgeschichte zu lesen. Und was macht man, wenn man eine grobe Vorstellung hat, wie so eine Seite aussehen sollte und es sie nicht gibt? Richtig, man baut sie selber auf. Gesagt, getan. Mittlerweile gibt es Kölschgänger rund 3 Jahre. Etwa 370 (dreihundertsiebzig !!!!) Beiträge sind erschienen und ein Ende ist nicht in Sicht. Und, ganz nebenbei bin ich auch ein wenig stolz auf das Erreichte. Knapp 11.000 Follower sind eine klare Ansage. So in etwa war der Plan.
2. Wie schaffst du es, einmal die Woche einen neuen Beitrag zu schreiben?
Einen? Oftmals sind es ja zwei, da ich die Serie „Kölschgänger zwischendurch“ ebenfalls schreibe und hin und wieder auch noch ein Interview einstreue. Unsere Homepage pflege ich auch. Kölschgänger ist halt „mein Kind“ und ich hänge mit meinem ganzen Herzen an dieser Seite. Köln ist meine Heimat, diese Stadt und ihre wunderbar verrückten Menschen geben mir sehr viel und wer nimmt, der sollte auch zurückgeben. Mit dieser Seite versuche ich meinen Teil beizutragen, damit unsere Stadtgeschichte, die Legenden und selbst der kleinste Brunnen nicht untergehen, sondern das Wissen weitergegeben wird, und das möglichst verständlich und unterhaltsam.
3. Hat sich dein Leben verändert, seitdem du für Kölschgänger schreibst?
Auf jeden Fall. Es ist Lebensinhalt geworden. Bei Kölschgänger hat jeder so seine Art zu schreiben und zu recherchieren. Ich liebe es, durch die Stadt zu streifen, genau hinzuschauen und gerade die „Kleinigkeiten“ sind mein Steckenpferd. Wer kennt schon jedes Veedel (und die Veedel in den Veedeln). Ich lerne die Stadt immer besser kennen, komme in Ecken, die ich wohl sonst nie gesehen hätte. Jede Geschichte ist ein Erlebnis, will entdeckt werden, jedes Gefühl gelebt werden. Böse Zungen behaupten, ich stehe mit den Gedanken an Kölschgänger auf, lebe es den ganzen Tag und gehe mit den Gedanken an Kölschgänger schlafen. Na ja, ganz so schlimm ist es nicht…oder?
4. Bist du auch an anderer Stelle im Netz oder im richtigen Leben zu finden?
Eigentlich nicht. Früher habe ich mich um Wildkräuter gekümmert, auch einige kleine Bücher geschrieben, aber das ist lange her. Ich gehöre sicherlich nicht zu den Leuten, die ohne Handy nicht leben können. Oft genug stelle ich unterwegs fest, Handy vergessen, Mist. Wie komme ich jetzt an die Fotos, die ich brauche? Ich fürchte, ohne Kölschgänger hätte ich kein Facebook und den anderen Kram. Es ist Mittel zum Zweck für mich. Nicht mehr.
5. Was verbindet dich mit Köln?
Heimat. Ich bin viel „rumgekommen“ in meinem Leben. Aber wie singen die Klüngelköpp so schön…irgendwann packe ich ein und komme heim…, letztes Jahr war es soweit. Und ja, in einigen Beiträgen wird es bei mir sehr persönlich, dann reise ich in die Vergangenheit. Der Worringer Bahnhof, morgens um 5, Mein Hauptbahnhof – das sind diese ganz persönlichen Momente, da kann es passieren, dass ich beim schreiben eine Träne vergieße und es sehr tief geht. Dann weiß ich, endlich zohus.
6. Welcher Ort gefällt dir in Köln am besten?
Mein neues Veedel. Niehl. Ich bin glücklich hier. Super aufgenommen worden, hier gibt es alles, was man braucht. Ich bin in 2 Minuten im Nordpark, in 5 Minuten an der Bahn, in einer Viertelstunde am Rhein (der hier in Niehl einfach wunderschön ist) und in 10 Minuten mit der Bahn in der City, oder in knapp 30 wenn ich laufe. Und, was gaaanz wichtig ist, ich genieße von meiner Wohnung aus den Blick auf den Dom.
7. Hast du ein Lieblingslokal?
Ja, ganz klar. Das Gaffel im Linkewitz. Mein 2tes Wohnzimmer, im Sommer auch gerne auf der Terrasse. Lecker Kölsch, den Rhein im Blick, nette Menschen um mich herum und die Inhaber Kalle und Karo sind einfach herzlich.
Ansonsten trinke ich gerne mal einen Kaffee am Wallrafplatz im Funkhaus-Cafe.
8. Wer ist für dich eine „echte“ kölsche Persönlichkeit?
Jeder, der sich als Kölner fühlt, Weltoffenheit lebt und sich für unsere Stadtgeschichte interessiert. Es kommt nicht darauf an, ob die Person „weltbekannt in Köln“ ist, herzlich und offen muss sie sein und gerne auch etwas „kölnpatriotisch chaotisch“.
9 . Wo würdest du leben wollen, wenn nicht in Köln?
Nirgends, hier kriegt mich keiner mehr weg.
10. Wenn du einen Tag OB wärst, was würdest du ändern?
Meinen Mitarbeitern erklären, dass wir Dienstleister sind, das es nicht schadet, freundlich zu seinem Gegenüber zu sein und seine Sorgen und Probleme ernst zu nehmen.
Und was mir ganz besonders auf den Sa…geht, dieser Bauwahn. Unsere Architekten sollten sich mal anschauen, wie schön es früher aussah. Heute werden nur noch hässliche Klötze gebaut. Schrecklich. Nachhaltigkeit ist auch so ein Thema, bei dem ich aus der Hose springen könnte. Haltet lieber die alten Sachen in Ehren und in Ordnung. Egal ob Stadtmauer, Brunnen etc., ein Trauerspiel.
11. Was ist für dich das kölsche Jeföhl?
Kein Fernweh zu kennen. Bauchweh zu bekommen, wenn ich ein paar Tage weg muss. Im Veedel ein Kölsch zu trinken, den Leuten zuzuhören, feststellen, das wir bekloppt sind und Köln ein Dorf ist.
Das waren die 11 Fragen an mich, euch allen einen schönen Tag,
euer Ronald
P.S: Ein ganz herzliches Dankeschön an meine verrückten Mitstreiter, die meinen Traum mitleben, mich und meine verrückten Ideen ertragen, unsagbar viel Arbeit in dieses Projekt stecken ohne jemals einen Euro Lohn zu sehen für ihre Mühe. Ohne euch wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen. Dankeschön dafür.
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