
Der im Juli 1963 in Köln-Lindenthal geborene „kölschverdötschte“ Ralf, ging in Köln in den Kindergarten (mir han do domols „Aschenbecher“ getöpfert) und zur Schule. Es folgte eine Lehre zum Modellschreiner „op däm Ihrefeld“.
1984 trat er dann als Zeitsoldat in die Bundeswehr ein. Dort wurde er bis zum Panzerfeldwebel Leopard 1 und 2 (breit fahren – schmal denken) ausgebildet. Seine Soldaten und auch einige Vorgesetzte mussten öfters lachen, wenn er auf dem Exerzierplatz häufiger beim Kommandieren ins kölsche verfiel (Bruss erus – Buch eren).
Seit 1976 ist er bis heute Feuerwehrmann bei der Freiwilligen Feuerwehr Köln, Löschgruppe Esch. Er ist dort aktuell der Baas des von ihm im Jahre 1993 mitgegründeten Fördervereins „De Löschemmer“.
1994 trat er seinen Dienst in der Justizvollzugsanstalt Köln an.
Bereits im Jahre 1993 ist er in das Reiter-Korps „Jan von Werth“ eingetreten, dem er bis heute angehört. Dort musste er im „Ommelebus“ als Hospitant die altvorderen Jan von Werther bedienen (natürlich mit schäumenden Gährgetränken). Dabei unterhielt er häufig die gesamte Busbesatzung. Die damalige Marketenderin, Stephanie Bracht, hatte dann die Idee: „Knubbel, versök et ens en d´r Bütt!“.
So sollte es sein. Im Jahre 1996 startete er mit dem Duo „Dä Schöne un dat Bies“ im Literarischen Komitee des Festkomitees Kölner Karneval.
Im Spätsommer 1998 wagte er sich beim Literarischen Komitee vor das Publikum als „Knubbelisch“. Baas des Literarischen Komitees war damals Wolfgang Nagel. Als spezieller Ausbilder und späterer „joder Fründ“ fungierte Jupp Mendt (Kölsche Schutzmann). Der Kontakt zu Wolfgang und Jupp ist seitdem nie abgebrochen.
Im Jahre 2001 trat Ralf dann in die KAJUJA Köln ein. Dort arbeitete er von 2002 bis 2017 im Vorstand.
Übrigens bewarb er sich im Jahre 2007 erneut mit einem in der kölschen Sprache verfassten Bewerbungsschreiben beim Literarischen Komitee. Der damalige Baas Johannes Kaussen nahm ihn tatsächlich auf. Er absolvierte erneut zwei Jahre im Literarischen Komitee unter Johannes Kaussen und Karl Becker.
Seit Juni 2013 ist er ein exklusiver Künstler der Agentur Ahrens, bei der er sich familiär und vertrauensvoll aufgehoben fühlt.
Im Jahre 2013 trat er zudem in den Stammtisch Kölner Karnevalisten ein. Diesem gehört er neben der KAJUJA Köln bis zum heutigen Tage an.
Besonders stolz ist er auf den im Jahre 2014 verliehenen „Goldenen Kappes“ der KKG Nippeser Bürgerwehr. Der Appelsinefunke gehört er seit 2018 als Ehrenleutnant an.
Tja, und wer so kölsch ist, der muss natürlich auch unsere mittlerweile schon traditionellen 11 Fragen beantworten. Natürlich hat der liebe Ralf das sehr gerne gemacht. Und hier sind sie:
- Was verbindet dich mit Köln?
Geburts- und Erlebensstadt, Flönz met Musik, Lömmelömm (selbstgemachte Limonade), Kölsch (Gährgetränk) un janz vill Hätz!
- Wie feierst du Karneval oder versuchst du, ihm zu entfliehen?
Ich stelle mich dem Karneval ganz bewusst und mit viel Spaß auf der Bühne. Dort zu stehen und zu sehen, wie „dat Volk övver minge Käuverzäll am laache eß“ ist die schönste Feier im Fastelovend. Auch wenn nicht jeder Auftritt gelingt (es liegt nicht immer am Vortragenden ?) … aber ich gebe immer alles, aus tiefster kölscher Überzeugung!
- Wo würdest du Leben wollen, wenn nicht in Köln?
Wat eß dat dann för en Froch?
Ich kann nit woanders levve.
Ich jönne mir allerhühkstens anderthalv Woche „Urlaub“ em Jöhrche. Länger jeit et einfach nit.
- Hast du Lieblingsplätze oder Rückzugsorte in der Stadt?
Überall dort, wo gute Freunde und liebe Menschen sind. Egal wo und zu welchem Anlass.
Ich liebe es aber auch, hier in Esch über die Felder zu spazieren. Übrigens kann ich nur dort meine Rede einüben. Do ben ich jo relativ allein … usser Mömmelmänner (Kaninchen), Sprole (Stare), Määle (Amseln), Mösche (Spatzen) un vill Beie (Bienen).
- Deine Lieblingslokalität?
Ich treffe mich sehr gern mit den FC-Freunden „Kölsche Kuckucksjünger“ vor dem Fußballspiel unseres 1.FC Köln in Müngersdorf im Landgasthaus Kuckuck. Es ist dort immer eng aber sehr herzlich.
Auswärtsspiele schaue ich immer mit meinen besten Freunden (Schöppestills Bernie, dä Lang un esu) in der Bubu Bar (Kellerbar) der Löschgruppe Esch an. Dat eß quasi ming Famillich!
- Was fehlt dir in Köln?
Ein tragfähiges Programm zur Gestaltung der Stadt. Darin sollte mehr auf Bewährtes und Gewachsenes gesetzt werden, anstatt sich ständig neu zu erfinden (z.B. Oper, „Historische Mitte“, Gestaltung der Plätze, Organisation von Behörden un esu wigger).
- Dein Lieblingsveedel?
Selbstverständlich Esch und Auweiler. Hier fühle ich mich geborgen und daheim.
- Was geht dir in Köln auf die Nerven?
Aggressives Verhalten bzw. Respektlosigkeit (gegenüber anderen Personen, Kultur, priv./städt. Einrichtungen) der sich auf den Plätzen und Straßen aufhaltenden Menschen, egal welcher Hautfarbe oder Herkunft.
- Wer ist für dich eine „echte“ Kölsche Persönlichkeit?
Jeder Mensch, der sich rheinisch fühlt, denkt und dies lebt. Das können Bekannte, Freunde oder völlig fremde Menschen an der Supermarktkasse oder sonst wo sein. Und das beschränkt sich nicht nur auf Köln, sondern auf das gesamte Rheinland.
- Wenn du einen Tag OB wärst, was würdest du ändern?
Ich glaube, ein Tag wird sicherlich nicht reichen.
Ich würde versuchen, die Menschen und ihre Erwartungen ernst zu nehmen.
Ich würde versuchen, das kölsche Gefühl vorzuleben, in Ausdruck und Handlung.
Ich würde versuchen, dieses Empfinden den Entscheidern in der Kölner Verwaltung als Voraussetzung für ihre Entschlüsse/Beschlüsse verpflichtend anzuweisen.
- Was ist für dich das kölsche Jeföhl?
Das sich umeinander respektvoll kümmern.
Die uneingeschränkte Herzlichkeit.
Sich selbst nicht so ernst nehmen.
Der kölsche Mutterwitz, den man überall und ständig antrifft.
Wenn Kinder und Jugendliche die kölsche Sprache verstehen, begreifen und sprechen können … tatsächlich, es gibt sie.
Zur Stadt und zum Rheinland zu stehen, sich danach sehnen, wenn man davon fern ist.
Kölschgänger bedankt sich ganz herzlich für’s mitmachen.
Fotoquelle: Ralf Knoblich
Mehr von Ralf Knoblich:
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