
Manchmal passieren einem die seltsamsten Sachen. Letztens stand ich am Theo-Burauen-Platz, neben mir eine Schar Touristen, diese schauten sich die Skulptur der Mutter Colonia an und sprachen von Köln, von Partystadt Deutschlands, Karneval, Verkehrschaos und natürlich von Kölsch trinken.
Dann sagte einer, dem „Slang“ nach ein Italiener, ihm sei aufgefallen, dass die Kölner sehr patriotisch seien, was er in Deutschland sonst nicht so erlebte, in Italien wäre das normal, aber in Deutschland erlebe er das nur in Köln so.
Ja, dachte ich mir, da habt ihr wohl recht. Alles was ihr genannt habt, sind Stichworte, die man mit Köln verbindet. Man kann sicher stundenlang erklären, warum diese Stadt anders ist, aber vielleicht kommt ja der Stolz gar nicht so sehr aus der Gegenwart, sondern aus der Vergangenheit dieser Stadt. Schaut euch um, an jeder Ecke begegnet euch das alte Köln. Da kommt meiner Meinung nach der Stolz der Leute auf ihre Stadt her.
Und mit diesem Gedanken schaue ich hoch zur Skulptur „Mutter Colonia“.
Mutter Colonia, natürlich begegnet sie uns überall in unserer Stadt, unter anderem eben auch über dem Portal am Theo-Burauen-Platz. Hier können wir eine eher moderne Skulptur bewundern, geschaffen vom Künstler Seff Weidl.
Fast vier Meter groß ist seine Bronzefigur. Wenn ich sie mir genauer anschaue, stelle ich fest, sie erinnert mich ein wenig an die Jungfrau Maria. Nicht die Figur als solche, der Künstler hat ja hier eher eine sehr moderne Skulptur geschaffen. Es ist etwas anderes. Und auf einmal ist es klar.
Der Schutzmantel ist es. Diese Mutter Colonia hat den Mantel zum Schutz um ihre Bürger und Bürgerinnen geschlungen, und das erinnert mich an viele Madonnenfiguren, da ist mir dieser Schutzmantel schon oft aufgefallen.
Aber mir geht es um mehr. Mutter Colonia, das ist nicht nur eine Skulptur, nein, auch ist Colonia nicht einfach der Name einer Stadt. Es ist mehr, es ist ein Gefühl. Das Gefühl von Heimat, das Gefühl von Geborgenheit, ewiger Verbundenheit, das Gefühl von etwas Großem, einem eigenen Kosmos.
Vielleicht ist es nur ein Gefühl, ja, vielleicht sollte man es sogar als „Gefühlsduselei“ bezeichnen, aber ich glaube, dass sich etwas ändert im Bezug auf den Namen unserer Stadt.
Eigentlich ja Köln, klar. Na ja, manchmal auch Kölle, ok. Gern auch Colonia, auch schön. Aber in letzter Zeit höre ich immer häufiger wieder eine andere Bezeichnung. Gerade die jüngere Generation bringt eine alte, und für mich persönlich die schönste, aller Stadtnamen wieder ins Gespräch.
Man nennt Köln ja auch die Stadt der Lieder, und gerade in den Texten der Bands höre ich es sehr oft, egal ob bei Mo-Torres, oder von Lupo. Sie sprechen von
CCAA…
Colonia Claudia Ara Agrippinensium.
Colonia bedeutet, dass die Stadt römisches Recht erhielt. Claudia zeigt an, dass die Stadt unter Kaiser Claudius gegründet wurde. Ara, dass hier das Ara Ubiorum stand. Agrippinensium geht auf Agrippina zurück, die Köln als Augusta zur Colonia erhob und dafür sorgte, dass die Stadt mit dem Ius Italicium ausgezeichnet wurde. Dies bedeutete, dass die Einwohner der Stadt römische Bürger waren.
CCAA
Colonia Claudia Ara Agrippinensium.
Was für ein Klang. Wunderschön. Wenn ich diese Worte ausspreche, dann höre ich den Stolz der Stadt.
CCAA, ja, das hat was, hoffentlich erobert diese alte Bezeichnung wieder die Herzen und Köpfe von uns allen.
Ja, ich bin nicht einfach Kölner, ich komme aus CCAA, aus Colonia Claudia Ara Agrippinensium, der alten stolzen Stadt am Rhein.
CCAA, das ist unsere DNA. Diese vier Buchstaben sagen für mich mehr als tausend Worte, mehr als stundenlange Erklärungen, warum wir so sind, wie wir sind.
Einfach nur vier Buchstaben.
CCAA.
Deshalb erkunden wir Kölschgänger unsere Stadt und erzählen ihre Geschichten. Weil sie Tief in unseren Herzen ist, unsere Stadt CCAA.
Euer Ronald
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