
Der Platz, auf dem ich mich befinde, ist einer meiner persönlichen Lieblingsorte. Der Heinrich-Böll-Platz, mit dem Zugang zur Hohenzollernbrücke mit ihren unendlich vielen Liebesschlössern, den wunderbaren Ausblick auf den Rhein und das Panorama und auch die angrenzende Treppe direkt hinunter in die Stadt und zum Rheinufer.
Der Platz, der nach dem 1985 verstorbenen Ehrenbürger Kölns, und nicht zu vergessen auch Literaturnobelpreisträger, Heinrich Böll, benannt wurde, umfasst eine Fläche von ca. 5000 Quadratmetern. Für die Platzgestaltung zeichnet Dani Karavan verantwortlich, der die Umgebung zwischen dem Domchor, dem Museum Ludwig, dem Bahnhof und dem Rheingarten „Ma’alot“ nennt, was auf hebräisch soviel die Stufe oder Terrasse bedeutet.
Was ich interessant finde: an dieser Stelle ging im mittelalterlichen Köln der Königsweg entlang. Mit dem Schiff kamen sie über den Rhein, schritten über Treppen hinauf zum Domhügel, wo sich damals noch die Kirche St. Maria ad Gradus befand (erinnert ihr euch? Eine Säule dieser Kirche befindet sich noch immer auf dem Domherrenfriedhof vor dem Domchor). Danach ging es dann weiter zum Dom.
Aber kommen wir wieder in die Gegenwart. Bei der Gestaltung des Areals hat sich der israelische Künstler Karavan etwas besonderes einfallen lassen, nämlich einen 10,80 m hohen Turm im Nordosten des Platzes. Auf einer Fläche von 2,70 m mal 2,70 m finden wir auf Vorder- und Rückseite Treppenstufen, das heißt, diese Skulptur ist begehbar. Wenn man den Turm auf der Seite mit der Hohenzollernbrücke im Rücken besteigt, bekommt man durch einen Schlitz einen mal etwas ungewöhnlicheren Blick auf den Dom. Absolut empfehlenswert!
Ihr seht, Köln hat so viele schöne Kleinode zu bieten, man muss sie nur sehen. Einzig ärgerlich an diesem Platz ist für mich und bestimmt viele andere auch der Umstand, dass man weite Teile nicht betreten darf, sobald der Konzertsaal der darunterliegenden Philharmonie genutzt wird. Aber wie heißt es so schön? Irgendwas ist ja immer…
In diesem Sinne bis bald
eure Ramona
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