Harald van Bonn

Harald van Bonn ist kein Musiker, aber er lebt und liebt Kölsche Musik. Seit mehr als 10 Jahren betreibt er als One-man-show die Seite „Kölsche Musik“ mit ihrem gleichnamigen facebook-Ableger und ist seit 2004 im Team von „Loss mer singe“. Zusammen mit dem Kultwirt Lutz Nagrotzki veranstaltet er im legendären Piranha seit 5 Jahren den „Kölschen Ovend“, wo neben der kölschen Musik „aus der Dose“ auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht so bekannte Bands die Möglichkeit haben, sich zu präsentieren. Dort konnte man schon Bands wie Fiasko, Lupo, Miljö, LAX, Rockemarieche, Kempes Feinest, Pläsier, , Dave Zwieback und viele mehr erleben, bevor sie einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurden. Übrigens werden auch wir Kölschgänger durch seine hervorragende Seite immer wieder auf solche Juwelen aufmerksam. Jeder „Köln-Musik“- Interessierte muss dieser Seite einfach sein Like schenken und den Newsletter seiner Homepage abonnieren. Klare Empfehlung von uns. Außerdem hob er zusammen mit den Wirten Detlef von der Ubierschänke, Robert vom Chlodwig Eck, Lutz vom Piranha und inzwischen Crazy vom JECK den „Kölsche Musik Bänd Kontest“ (KMBK) aus der Taufe, der inzwischen auch unter das Dach von „Loss mer singe“ gezogen ist. Bands wie Drei Ahle un ne Zivi, Breaking Jeck und Fabian Kronbach & Band konnten hier zum ersten Mal deutlich auf sich aufmerksam machen. In diesem Jahr steigt das Finale des KMBK übrigens am 8.6. ab 19:30 Uhr in der Alteburg. Der Eintritt ist frei. Nicht zuletzt schreibt Harald Kölsche Geschichten und Gedichte, sowie ab und an auch mal Songtexte, die u.a. von der Kölschfraktion, von Björn Heuser und von Dave Zwieback vertont wurden. Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, wann wir uns den Kollegen für ein Interview „krallen“ würden. Harald hat schon so vielen Musikern geholfen, bekannter zu werden, ist mit dem Herzen dabei, immer hilfsbereit, also höchste Zeit fürs Interview bei uns. Und es hat sich gelohnt. So geradeaus, wie er seine Seite betreibt stellt er sich auch den Fragen. Hier sind seine ganz persönlichen Antworten, spannend sage ich nur. 1. Was verbindet Dich mit Köln? Hier bin ich geboren, hier sind meine Wurzeln und hier ist für mich Heimat, hier kann ich so sein, wie ich bin. Wobei ich Köln größer definiere als die Stadtgrenzen. Ich lebe z.B. in Kerpen-Horrem. Da hab ich manchmal das Gefühl, es wird auf der Straße mehr Kölsch gesprochen als in Köln selber. Wobei es leider überall immer weniger wird. 2. Wie feierst Du Karneval? Bis Weiberfastnacht mit „Loss mer singe“ und der Einsingtour. Ich gehör ja auch zu den 8 Wahnsinnigen, die sich jedes Jahr die jeweils neuen kölschen Lieder reinziehen, um die Auswahl für die „Loss mer singe“-Tour zu ermitteln. Und das sind jedes Mal ca. 350-400 neue Songs! Weiberfastnacht hab ich nen fixen 12-Stunden-DJ-Job mit reichlich Live-Musik zwischendurch. Freitags „Loss mer singe“-Party, Samstag bis Montag Karneval im Veedel mit den „Bunten Funken Alt-Neu Horrem vun 2012 n.e.V. e.J.“ und Dienstag DJ im Essers mit Nubbelrede und auch ein paar letzten Live-Auftritten von kölschen Musikern. 3. Wo würdest Du leben wollen, wenn nicht in Köln? Die einfachste Antwort ist: da, wo meine Familie lebt. Gut, das müsste jetzt nicht Meppen, Hoyerswerda oder Düsseldorf sein, vielleicht eher Richtung Eifel … und: ja, ich liebe die Berge. Ich könnte mir auch ein Leben auf einer Alm vorstellen. Aber dann wär Schluss mit Kölscher Mucke. Und das will ich ja irgendwie auch nicht. 4. Hast Du Lieblingsplätze oder Rückzugsorte in der Stadt? Der Rückzugsort ist – siehe oben – die Familie, das Häuschen im Grünen vor den Grenzen der Stadt. Ein Lieblingsplatz in Köln ist das Südstadion, wo meine geliebte Fortuna spielt. Und natürlich der Dom – geht ja nicht ohne. Auch der äußere Grüngürtel hat es mir ein Stück weit angetan. 5. Deine Lieblingslokalität? Ganz weit vorne: das Piranha als „Wohnzimmer der Kölschen Musik“, aber auch Ubierschänke, Chlodwig Eck, Kääzmanns, … Zum Essen: die leckere österreichische Küche vom Essers Gasthaus in Neuehrenfeld. Und naheliegenderweise Haus Schmitz, Stadtkrone, Casa Fiorello und Alexander – alle in Horrem und Umgebung. 6. Was fehlt Dir in Köln? Aber und zu was mehr Ruhe und Gelassenheit. Sauberkeit ist auch so ein Thema … Und eine größere Nähe zu Meer und Bergen. Wobei das Meer ja in den kommenden Jahrzehnten vielleicht was näher kommen wird, was ich aufgrund der Ursachen jetzt aber auch wieder nicht so löblich finde. 7. Dein Lieblingsveedel? Früher mal das Kwartier Latäng – als es da noch mehr Kneipen als Bars gab. Heutzutage fühle ich eine gewisse Verbundenheit mit Ehrenfeld. 8. Was geht Dir in Köln auf die Nerven? Die manchmal fehlende Selbstkritik. Die – nicht nur in Köln – um sich greifende Verrohung der Umgangsformen. Und die – mit Verlaub – Volltrottel, die immer mit dem Handy vor der Nase ohne Rücksicht auf andere durch die Gegend schleichen. 9. Wer ist für Dich eine „echte“ Kölsche Persönlichkeit? Oh, da gibt es eine Menge. Aber ganz weit vorne ist für mich Gerd Köster – gibt es eigentlich was, was der nicht kann? In jedem Fall der genialste Texter der Stadt. Und ein begnadeter Sänger und Vorleser. 10. Wenn Du einen Tag OB wärst, was würdest Du ändern? Horrem eingemeinden … 😉 Nee, im Ernst: Viele wesentliche Probleme heutzutage gehen weit über Kölns Grenzen hinaus, z.B. die sich immer weiter öffnende Schere zwischen Arm und Reich. Ja, vielleicht würde ich – statt Geld in die Oper oder ähnliches zu pumpen – mehr die örtlichen Hilfsorganisationen und die freie Kulturszene unterstützen. 11. Was ist für Dich das kölsche Jeföhl? Ein kölsches Lied mit Tiefgang. Ein Verzäll an der Theke mit einem völlig fremden Menschen. Und der kölsche Dialog zweier Omas: „Wann ich ens dud ben, loss ich mich verbrenne un de Äsch beim Aldi verstreue.“ – „Woröm dat dann?“ – „Na, dann kütt minge Sonn mich winnigstens eimol de Woch besööke.“ DAS ist kölscher Humor! Und damit das kölsche Gefühl. Kölschgänger bedankt sich bei Harald van Bonn für das Interview. Fotoquelle: Melanie van Bonn So, und jetzt nochmal zu seinen Seiten. Wie gesagt, ein absolutes MUSS. Harald im Netz: Homepage: http://www.koelschemusik.info Facebook: https://www.facebook.com/groups/134782066581881/)

Harald van Bonn ist kein Musiker, aber er lebt und liebt Kölsche Musik. Seit mehr als 10 Jahren betreibt er als One-man-show die Seite „Kölsche Musik“ mit ihrem gleichnamigen facebook-Ableger und ist seit 2004 im Team von „Loss mer singe“. Zusammen mit dem Kultwirt Lutz Nagrotzki veranstaltet er im legendären Piranha seit 5 Jahren den „Kölschen Ovend“, wo neben der kölschen Musik „aus der Dose“ auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht so bekannte Bands die Möglichkeit haben, sich zu präsentieren. Dort konnte man schon Bands wie Fiasko, Lupo, Miljö, LAX, Rockemarieche, Kempes Feinest, Pläsier, , Dave Zwieback und viele mehr erleben, bevor sie einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurden. Übrigens werden auch wir Kölschgänger durch seine hervorragende Seite immer wieder auf solche Juwelen aufmerksam. Jeder „Köln-Musik“- Interessierte muss dieser Seite einfach sein Like schenken und den Newsletter seiner Homepage abonnieren. Klare Empfehlung von uns.

Außerdem hob er zusammen mit den Wirten Detlef von der Ubierschänke, Robert vom Chlodwig Eck, Lutz vom Piranha und inzwischen Crazy vom JECK den „Kölsche Musik Bänd Kontest“ (KMBK) aus der Taufe, der inzwischen auch unter das Dach von „Loss mer singe“ gezogen ist. Bands wie Drei Ahle un ne Zivi, Breaking Jeck und Fabian Kronbach & Band konnten hier zum ersten Mal deutlich auf sich aufmerksam machen. In diesem Jahr steigt das Finale des KMBK übrigens am 8.6. ab 19:30 Uhr in der Alteburg. Der Eintritt ist frei. Nicht zuletzt schreibt Harald Kölsche Geschichten und Gedichte, sowie ab und an auch mal Songtexte, die u.a. von der Kölschfraktion, von Björn Heuser und von Dave Zwieback vertont wurden. Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, wann wir uns den Kollegen für ein Interview „krallen“ würden. Harald hat schon so vielen Musikern geholfen, bekannter zu werden, ist mit dem Herzen dabei, immer hilfsbereit, also höchste Zeit fürs Interview bei uns. Und es hat sich gelohnt. So geradeaus, wie er seine Seite betreibt stellt er sich auch den Fragen. Hier sind seine ganz persönlichen Antworten, spannend sage ich nur.

1. Was verbindet Dich mit Köln?

Hier bin ich geboren, hier sind meine Wurzeln und hier ist für mich Heimat, hier kann ich so sein, wie ich bin. Wobei ich Köln größer definiere als die Stadtgrenzen. Ich lebe z.B. in Kerpen-Horrem. Da hab ich manchmal das Gefühl, es wird auf der Straße mehr Kölsch gesprochen als in Köln selber. Wobei es leider überall immer weniger wird.

2. Wie feierst Du Karneval?

Bis Weiberfastnacht mit „Loss mer singe“ und der Einsingtour. Ich gehör ja auch zu den 8 Wahnsinnigen, die sich jedes Jahr die jeweils neuen kölschen Lieder reinziehen, um die Auswahl für die „Loss mer singe“-Tour zu ermitteln. Und das sind jedes Mal ca. 350-400 neue Songs! Weiberfastnacht hab ich nen fixen 12-Stunden-DJ-Job mit reichlich Live-Musik zwischendurch. Freitags „Loss mer singe“-Party, Samstag bis Montag Karneval im Veedel mit den „Bunten Funken Alt-Neu Horrem vun 2012 n.e.V. e.J.“ und Dienstag DJ im Essers mit Nubbelrede und auch ein paar letzten Live-Auftritten von kölschen Musikern.

3. Wo würdest Du leben wollen, wenn nicht in Köln?

Die einfachste Antwort ist: da, wo meine Familie lebt. Gut, das müsste jetzt nicht Meppen, Hoyerswerda oder Düsseldorf sein, vielleicht eher Richtung Eifel … und: ja, ich liebe die Berge. Ich könnte mir auch ein Leben auf einer Alm vorstellen. Aber dann wär Schluss mit Kölscher Mucke. Und das will ich ja irgendwie auch nicht.

4. Hast Du Lieblingsplätze oder Rückzugsorte in der Stadt?

Der Rückzugsort ist – siehe oben – die Familie, das Häuschen im Grünen vor den Grenzen der Stadt. Ein Lieblingsplatz in Köln ist das Südstadion, wo meine geliebte Fortuna spielt. Und natürlich der Dom – geht ja nicht ohne. Auch der äußere Grüngürtel hat es mir ein Stück weit angetan.

5. Deine Lieblingslokalität?

Ganz weit vorne: das Piranha als „Wohnzimmer der Kölschen Musik“, aber auch Ubierschänke, Chlodwig Eck, Kääzmanns, … Zum Essen: die leckere österreichische Küche vom Essers Gasthaus in Neuehrenfeld. Und naheliegenderweise Haus Schmitz, Stadtkrone, Casa Fiorello und Alexander – alle in Horrem und Umgebung.

6. Was fehlt Dir in Köln?

Aber und zu was mehr Ruhe und Gelassenheit. Sauberkeit ist auch so ein Thema … Und eine größere Nähe zu Meer und Bergen. Wobei das Meer ja in den kommenden Jahrzehnten vielleicht was näher kommen wird, was ich aufgrund der Ursachen jetzt aber auch wieder nicht so löblich finde.

7. Dein Lieblingsveedel?

Früher mal das Kwartier Latäng – als es da noch mehr Kneipen als Bars gab. Heutzutage fühle ich eine gewisse Verbundenheit mit Ehrenfeld.

8. Was geht Dir in Köln auf die Nerven?

Die manchmal fehlende Selbstkritik. Die – nicht nur in Köln – um sich greifende Verrohung der Umgangsformen. Und die – mit Verlaub – Volltrottel, die immer mit dem Handy vor der Nase ohne Rücksicht auf andere durch die Gegend schleichen.

9. Wer ist für Dich eine „echte“ Kölsche Persönlichkeit?

Oh, da gibt es eine Menge. Aber ganz weit vorne ist für mich Gerd Köster – gibt es eigentlich was, was der nicht kann? In jedem Fall der genialste Texter der Stadt. Und ein begnadeter Sänger und Vorleser.

10. Wenn Du einen Tag OB wärst, was würdest Du ändern?

Horrem eingemeinden … 😉 Nee, im Ernst: Viele wesentliche Probleme heutzutage gehen weit über Kölns Grenzen hinaus, z.B. die sich immer weiter öffnende Schere zwischen Arm und Reich. Ja, vielleicht würde ich – statt Geld in die Oper oder ähnliches zu pumpen – mehr die örtlichen Hilfsorganisationen und die freie Kulturszene unterstützen.

11. Was ist für Dich das kölsche Jeföhl?

Ein kölsches Lied mit Tiefgang. Ein Verzäll an der Theke mit einem völlig fremden Menschen. Und der kölsche Dialog zweier Omas: „Wann ich ens dud ben, loss ich mich verbrenne un de Äsch beim Aldi verstreue.“ – „Woröm dat dann?“ – „Na, dann kütt minge Sonn mich winnigstens eimol de Woch besööke.“ DAS ist kölscher Humor! Und damit das kölsche Gefühl.

Kölschgänger bedankt sich bei Harald van Bonn für das Interview. Fotoquelle: Melanie van Bonn So, und jetzt nochmal zu seinen Seiten. Wie gesagt, ein absolutes MUSS. Harald im Netz: Homepage: http://www.koelschemusik.info Facebook: https://www.facebook.com/groups/134782066581881/)

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