Ein schöner Panther

Südpark Panther

Ein schöner Panther bleibt ein schöner Panther.

Kennt Ihr das? Ihr entdeckt ein Bild, findet es spannend und wollt die Stelle finden, wo es entstanden ist? Ihr habt einen Hinweis, fahrt hin, sucht falsch, findet nichts und kehrt wieder um? Es lässt Euch keine Ruhe, ihr lest weiter nach, sucht genauer in Karten, geht die Wege in Gedanken ab und fahrt nochmal hin? Dann findet ihr den Ort, macht ein Bild, findet dann aber keine Information, um etwas darüber zu erzählen? Albtraum für Kölschgänger.

So ging es mir mit diesem Panther. Ich hatte ein Bild gesehen und wurde neugierig. Das war 2016. 2017 machte ich dann mein erstes Bild. Darüber erzählen konnte ich wenig, „Fritz Behn um 1920“. Daraus mach selbst ich keinen Beitrag.
2019…suche ich für ein anderes Thema und schmökere in einem Buch und da ist er wieder, der Panther.

Das Buch habe ich schon oft in der Hand gehabt, um griffige Anhaltspunkte zu verschiedenen Themen zu finden. Zum Panther weiß es zu berichten, dass er aus Bronze ist und nun fast ein Jahrhundert an seinem Platz steht, etwas versteckt. Wer weiß, wo er sich befindet, muss darüber lächeln, wer ihn sucht, wie ich, weiß was ich meine.

Fritz Behn, der Künstler, ist am 16. Juni 1878 in Lübeck geboren und am 26. Januar 1970 in München gestorben. Er gilt als einer der wichtigsten Tierbildhauer des 20. Jahrhunderts.
Der Panther wirkt so lebensecht, dass ich denke, dass ich ihn mir einfach selbst angucken wollte.
Nur, wie hat Behn das gemacht? Seine Vorgehensweise deckt sich da nicht mehr mit dem heutigen Selbstverständnis im Umgang mit unserer Natur: er war Großwildjäger und hat die Tiere schlicht erschossen und Gipsabdrücke gefertigt. Schwer zu verdauen, oder?

Man muss auch festhalten, dass er hinter der deutschen Kolonialpolitik stand, demokratische Strukturen ablehnte und früh, in den 1920’er Jahren, Mitglied der NSDAP war. 1945 hat ihn genau das sein Amt als Direktor der „Akademie bildender Künste“ in Wien gekostet und er konnte seitdem nur noch als freischaffender Künstler arbeiten.

Das Buch merkt an, dass in Köln noch mehr Kunstwerke von ihm stehen, sich aber offensichtlich hier noch niemand damit auseinandergesetzt hat, ob das für uns auch in Ordnung ist.

Ich denke, viele werden jetzt hier sagen „nein, natürlich nicht!“ Aus unserer heutigen Sicht stimme ich dem zu. Es ist auch meine Meinung. Nur, das Tier ist tot, in Gips gegossen und als Skulptur ewig für uns da. Ich bin beim Autoren des Buches, der anmerkt, eine Tafel, die über die Herkunft des Panthers informiert, sei wichtig. Er hat uns etwas zu sagen und diese Chance sollten wir nutzen, wenn er schon sterben musste.

Von welchem Buch ich hier immer rede? „Rodenkirchen und mehr…“ von Ralf Reglin, erschienen im Ralf Reglin-Verlag, ISBN 978-3-930620-73-9. Ein Kölschgänger, schon bevor es die Kölschgänger gab.

Und wo der Panther überhaupt steht? Das verrate ich hier nicht. Gebt Euch gern Tipps oder stöbert auf unserer Seite im Netz. Dort, auf der Übersichtskarte werdet Ihr ihn finden.

Ich finde, es lohnt sich, denn: ein schöner Panther bleibt ein schöner Panther.

Michael

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