
Eine Skulptur von Gerhard Marcks, der eine Zeit lang in Müngersdorf als freier Bildhauer arbeitete. Von ihm finden wir allein in Köln noch eine Menge anderer Werke, so beispielsweise den Düxer Bock, Albertus Magnus und die beiden Gaea Plastiken. Aber heute geht es um seine Skulptur „Die Trauernde“.
Die Stadt Köln erteilte Marcks 1946 den Auftrag, eine Skulptur zu erschaffen, die an die Schreckensjahre des zurückliegenden Krieges erinnern und mahnen sollte. Köln lag in Trümmern, unzähligen Menschen war großes Leid widerfahren und so schuf Marcks diese Skulptur. 1949 war sie fertig und wurde am Allerseelentag im Lichhof an St. Maria im Kapitol der Öffentlichkeit übergeben.
Bis heute steht sie hier auf dem Platz auf einem großen Sockel. Das Kunstwerk, aus Muschelkalk gefertigt, ist knapp drei Meter hoch und kommt hier sehr gut zur Geltung. Wie eine Säule steht sie dort, durch die Stille und die nahe Kirche zieht sie die Aufmerksamkeit auf sich. Die hochaufgeschossene Skulptur lässt durch ihre gut festgehaltene Gestik und Gestalt den Betrachter die Trauer spüren. Das Gewand verstärkt das Gefühl der Größe dieser Skulptur sehr gut und lenkt nicht ab. Sehr gut gelungen.
Ich kann nur jedem empfehlen, diesen Platz einmal aufzusuchen. Hier steht Geschichte. St. Maria im Kapitol, das Dreikönigenpförtchen, die Säule zur Erinnerung an die Aids-Toten und natürlich die Trauernde.
Setzt euch auf eine der nahen Bänke, lasst den Blick über den Platz schweifen und schaut euch die Trauernde in Ruhe an. Dieser Platz ist eine eigene, ruhige Welt, die zum Nachdenken anregt, kaum drei Minuten vom Lärm des Heumarktes entfernt.
Bleibt aufmerksam und neugierig
euer Ronald
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