Der Kunibertsturm in Köln

Der Kunibertsturm in Köln
Der Kunibertsturm

Heute habe ich eine kleine Geschichte zum Kunibertsturm für euch. Ich habe einen schönen Spaziergang am Rhein unternommen. Genauer gesagt, von der Altstadt in Richtung Zoobrücke. Und da steht doch tatsächlich zwischen den Häusern ein alter Turm, an den sogar ein Haus „angebaut“ ist, wodurch der Turm als Wohnraum integriert ist. Coole Sache.

Eine kleine Legende gehört dazu

Es handelt sich um den etwa 17 Meter hohen Kunibertsturm, besser bekannt als „Weckschnapp“. Aber der Reihe nach. Der Kunibertsturm gehörte zum Teil einer von der Stadt erbauten Torburg, errichtet um 1233.Nachdem die Torburg 1266 bei Aufständen der Bürgerschaft gestürmt und zerstört wurde, blieben lediglich die Turmbauten erhalten. Heute steht nur noch der kleine Turm, auch „Weckschnapp“ genannt.

Der „Wecken“

Dieses „Türmchen“ gab dem Wall, an dem es liegt seinen Namen, Thürmchenswall eben.Die Sage der Weckschnapp erzählt von einem Turm, in dem im Mittelalter Gefangene eingesperrt wurden, die durch die sogenannten „heimlichen Gerichte“ verurteilt wurden. Die dort Eingesperrten bekamen weder etwas zu essen, noch etwas zu trinken und waren einem qualvollen Tod ausgeliefert.Ihre einzige Möglichkeit, an etwas Essbares zu gelangen, war ein Sprung zu einem Laib Brot (Wecken), der oben an der Decke hing. Sprang der verzweifelte Gefangene allerdings nach diesem Brot, öffnete sich unter ihm eine Falltür und er fiel durch ein mit scharfen Messern gespicktes Loch direkt in den Rhein. Und das wahrscheinlich nicht mehr an einem Stück.

Nur ein einziger Gefangener soll den Sturz in den Rhein überlebt haben. Der Sohn einer reichen Kaufmannswitwe, der von seiner eigenen Mutter wegen Diebstahls angeklagt wurde, soll so zwischen den Messern durchgefallen sein, dass er unverletzt in den Rhein fiel und sichretten konnte.So schaurig-schön die Legende von der „Weckschnapp“ auch ist, die Wahrheit war wohl eine etwas andere.

Im Kunibertsturm wurden, wie sie damals hießen „Peinliche Verhöre“ abgehalten. Im Rhein stand wohl nur eine „Ark“, ein Befestigungsteil, das mit dem Kunibertsturm über einen Wehrgang verbunden war. Die Ark ist 1784 beim großen Hochwasser untergegangen und zerstört worden.Nicht weit von hier ist die „Bastei“, errichtet auf dem Stumpf einer ehemaligen Rheinkaponniere, nicht auf einem Turm wie ich vorher dachte. Darauf wurde ich vorhin von einem aufmerksamen Leser freundlich hingewiesen. Dä, habe ich auch wieder etwas gelernt.

Berühmter Architekt

Adenauer ließ 1923 von dem Architekten Riphan das Panorama – Restaurant mit den Worten „bauen se dat Ding, aber machen se et schön“ bauen. Den Stumpf könnt ihr bei einem Spaziergang auch heute noch gut ausmachen.Was man während eines kleinen Spaziergangs am Rhein so alles zu sehen bekommt.Ist schon was besonderes, unser Kölle.

Geschrieben für Kölschgänger von Ronald Füllbrandt

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