Kurios, kurios

Straßennamen in Köln

Wie ist das eigentlich mit den Straßennamen in Köln? Wenn man so durch die Stadt spaziert, fällt einem schon der ein oder andere kuriose Name von Straßen oder Gassen ins Auge. Schauen wir uns doch mal einige dieser Namen etwas näher an.

Beginnen wir mit der Schaafenstraße. Schaf oder nicht Schaf, das ist hier die Frage…schreibt sich doch der Namensgeber, das liebe Vieh, nur mit einem a. Dennoch handelt es sich hier tatsächlich um die Strecke, auf der die Viehhändler im Mittelalter ihre Schafe bis zum Neumarkt trieben, damals dem größten Viehmarkt in Köln. Ursprünglich mussten die Tiere noch durch das Schaafentor, welche aber leider nicht mehr existiert. Dass die Endstation der Schafe dann der Schlachthof war, blieb zu erwarten und der befand sich, wie könnte es anders sein, in der Fleischmengergasse.

Kommen wir zur Kostgasse. In dieser sich in der Nähe des Breslauer Platzes befindlichen Gasse haben die Metzger im Mittelalter Eingeweide und Abfälle des Schlachtviehs verarbeitet. Der ursprüngliche Name „Kotsgasse“ kommt allerdings nicht, wie man jetzt bei dem Thema denken könnte, von sich übergeben, sondern war abgeleitet von dem mittelalterlichen Wort für Innereien „kut“. Unserem guten Herrn Wallraff allerdings klang das zu unedel, daher nun der heutige Name.Und wo wir gerade bei Wallraff sind…machen wir mit der „Hohe Straße“ weiter, auch diesen Namen haben wir ihm zu verdanken.

Schon in der Colonia Claudia Ara Agrippinensium spielte diese Verkehrsstraße eine wichtige Rolle, allerdings war sie im Mittelalter noch in Teilbereiche mit einzelnen anderen Namen untergliedert. Wallraff aber benannte diese große Straße, die bis zur „Hohen Pforte“ führt, in „Hohe Straße“.Weiter gehts. Schau an, die Sachsen…nein, nicht wirklich. „Unter Sachsenhausen“ hat mit den Sachsen nicht mal ansatzweise zu tun. In dieser Straße befand sich im 13. Jahrhundert die älteste Mietskaserne Kölns. Diese, bestehend aus 16 Häusern unter einem Dach, die der Patrizierfamilie Overstolzen gehörte, hieß „Unter Sechzehnhäusern“ und wandelte sich später in „Unter Sachsenhausen“. Ich finde es schwierig, manche Namenswandlungen nachzuvollziehen, aber wer sagt denn auch, dass man alles verstehen muss?Wenden wir uns dem nächsten Kuriosum zu, dem Waidmarkt.

Dass sich Textilwaren im mittelalterlichen Köln gut verkaufen ließen, ist ja bekannt, aber woher kommt der Begriff Waid? Waid ist eine Pflanze, deren Farbstoff die Blaufärber am Blaubach zum färben ihres Leinens nutzten. Und da die Bauern aus Jülich ihre Pflanzen an diesem Ort verkauften, bekam er den Namen Waidmarkt.Gehen wir zum Himmelreich. Nein, so weit ist unser Spaziergang nicht, zum Glück. „Auf dem Himmelreich“, damit ist der Ort gemeint, wo heute das Maritim-Hotel steht. Dort hatte im Mittelalter eine der 22 Gaffeln ihren Sitz. So romantisch das allerdings klingt, ist es aber gar nicht, denn man vermutet, dass der Name der Straße sich von „humelric“ ableitete, und das bedeutet feuchte Erde oder Morast.

Ihr seht, so manche Interpretationen können schon mal in die völlig falsche Richtung führen.Ganz in der Nähe zum Heumarkt befindet sich der Alter Markt und die Straße dorthin heißt „Unter Käster“. Dieser Name steht für die Kistenmacher, die dort im Mittelalter die Obst- und Gemüsekisten für die Händler hergestellt haben.So, Ihr Lieben, zum Schluss ein kleines Rätsel…was hat es mit dem Straßennamen „Im Ferkulum“ auf sich? Viel Spaß beim rausfinden…Eure Ramona

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