
Vielen von euch dürfte er geläufig sein, ist er doch seit 20 Jahren bekannt als Autor des Kölner Straßennamen Lexikons. Dies hat er in mühevoller Kleinarbeit, mit vielen abgelaufenen Kilometern, erstellt. Mittlerweile gibt es mehrere Ausgaben davon. Die letzte Ausgabe lagerte zum Schluss in seiner Wohnung in Holweide.
Ein Original
Dort kannte man ihn, den nicht immer bequemen Zeitgenossen, denn er vertrat seine eigene Meinung, die oft nicht der breiten Masse entsprach. Ein Original im Veedel und der Kneipe am Eck. Enthusiasmus, Akribik, Penibilität und ein wenig Hippi steckten immer noch in ihm, als er plötzlich und unerwartet am 22. August 2020 verstarb. Geboren wurde er am 4. Januar 1956.
Plötzlich waren sie nicht mehr da, seine informativen Tagesposts auf Facebook. Die letzte Diskussion, die ich mit ihm führte, hatte mit der Maskenpflicht in den Schulen zu tun.
Rüdiger Schünemann-Steffens Straßennamen Lexikon war sozusagen die „Bibel“ für mich als Kölschgänger. Denn wenn ich etwas wissen wollte über eine Straße, dann schaute ich dort hinein. Es wird darin nicht nur der Straßenname erklärt, sondern oft noch einiges mehr. So erfährt man z. B. auch die Länge der Straße.
Noch 20 Jahre Leben…
Leider blieb ihm die letzte Planung seines Lebens verwehrt. Er wollte noch ein Straßennamen Lexikon für das Bergische schreiben. In einer Mail meinte er, er hoffe darauf, noch 20 Jahre zu leben, damit sein Werk fertig wird. Es sollte ihm leider nicht vergönnt sein.
Zum 20 jährigen Jubiläum des Kölner Straßennamen Lexikons habe ich einen Artikel über ihn geschrieben, der auf dem Portal „My Heimat“ zu finden ist. So wie Rüdiger war, hat er ihn natürlich vorher lesen wollen und auch eigens Korrektur geführt.
Er erklärte das mit der Begründung, es sei eine alte Berufskrankheit von ihm, denn er war gelernter Schriftsetzer und Korrektor. Besonders stolz machte ihn die Tatsache, ein Werk geschaffen zu haben, welches nicht nur bei der Stadt Köln, sondern auch bei Immobilienfirmen genutzt wird.
Etwas mehr zu ihm und seinem Lexikon erfährt man hier:
www.koelner-strassennamen-lexikon.de
Kein Foodporn bitte
Dort findet ihr auch die Berichte über ihn aus der Kölner Lokalzeit.
Übrigens mochte er auf Facebook absolut keine Fotos über Essen sehen, da war er sehr eigen. Er entfreundete lieber, als sich das sogenannte „Foodporn“ anzuschauen. Doch gerade diese Art machte ihn aus.
Wir von Kölschgänger sind allesamt sehr berührt über seinen Tod. Wir werden das Kölner Straßennamen Lexikon zukünftig wohl stets mit einem Gedanken an ihn nutzen.
Seinen Freunden und Angehörigen wünschen wir „Herzliches Beileid!“
Wenn ihr ihm einen Besuch abstatten möchtet, er wurde am 14.10.20 auf dem Friedhof in Köln-Westhoven beigesetzt.
Euch allen einen schönen Sonntag.
Eure Elisabeth
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