
Heute möchte ich wieder einmal von der rechten auf die linke Rheinseite schauen. Denn eigentlich steht das, was nun auf der linken Seite steht, sonst rechts. Genauer gesagt auf der Deutzer Kirmes. Doch Corona machte in diesem Jahr allen Gewerbetreibenden einen Strich durch die Rechnung. So auch Willi Kipp, dem Betreiber des Europa-Rades. Dank der Firma Imhoff, vom Schokoladenmuseum Köln, konnte er allerdings dennoch sein Europa Rad in Köln aufbauen. Manche sehen es als neues Wahrzeichen, andere nur als willkommene Abwechslung. Es verschönert die Silhouette und es passt irgendwie dorthin, in diese eigene kleine Welt am Schokoladenmuseum.
Mit seinen 55 Metern Höhe und 42 Gondeln macht es schon was her. Die Kölner haben sich schnell daran gewöhnt. Leider kann es nicht einfach dort stehen bleiben, zumal der Kölner Weihnachtsmarkt am Schokoladenmuseum, eben genau dort aufbauen muss, wo noch das Europa Rad steht. Viele wollen, dass es dort bleibt. Vielleicht kommt es ja wieder, zum Frühling hin. Wäre doch schön. Das Riesenrad ist eine Sonderanfertigung, nach Wünschen der Kipp- Familie.

Gebaut wurde es 1992 in den Niederlanden. Um es aufzustellen, ist stabiler tragfähiger Untergrund auf einer Fläche von 25 Meter Breite und 20 Meter Tiefe erforderlich. 20 Fahrzeuge sind notwendig, um den Transport des Rades von A nach B zu bewerkstelligen. Dazu gehört auch ein Kranwagen, der 120 Tonnen bewegen kann. Oft überwintert das Riesenrad in Lyon, dort darf es 3 Monate am Stück betrieben werden. Der Betreiber Willi Kipp ist übrigens mittlerweile 26 Jahre alt und Chef des Riesenrades seit seinem 15.Lebensjahr. Er erbte die Kipp Geschäfte von seinem Vater Willi Kipp Senior, der eine Institution auf den Kirmesplätzen Europas war.
Seine Beisetzung in Bonn Beuel war legendär in Schaustellerkreisen. Zu seiner Beerdigung spielte eine Original Kirmes-Orgel, 1000 Trauergäste, 120 Kränze und 40 Fahnen der verschiedenen Schausteller-Verbände gab es dort zu sehen. Die Trauergäste kamen aus ganz Europa. Jetzt hab ich euch ein ganz klein wenig über das „kurzzeitige Wahrzeichen“ am Rheinufer erzählt. Und wie ich unser Köln kenne, wird es womöglich sogar zur Tradition. Zumindest solange Corona uns im Griff hat. Einen schönen Sonntag wünscht euch Elisabeth
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