Wenn das so einfach wäre, wäre die Geschichte von Köln schnell geschrieben und ich müsste mir ein neues Hobby suchen.
Heutzutage ist die Antwort ja noch recht einfach: der Rat – wer oder was auch immer Einfluss auf die Entscheidungen nimmt – oder das Dreigestirn. Im Mittelalter war das nicht so klar. Ein Dreigestirn gab es damals auch. Es sah etwas anders aus, aber man sieht es heute noch im Panorama: Der Dom steht für den Erzbischof, der die geistliche Macht inne hatte.
Groß Sankt Martin steht für die Patrizier. Vermögen und Wirtschaftskraft haben die Stifte von Köln ja vor allem auch durch großzügige Spenden der Patrizier erlangen können. Zuletzt der Rathausturm, der für den Rat steht, der die weltliche Macht hatte. Und weil die alle sich nie einig waren, haben wir so schöne Erzählungen wie bei „Don Camillo und Peppone“, nur, dass es hier ernst war und bei diesen Kämpfen viele Kölsche umkamen.
Wichtig auch, dass man da zeigt, was man hat, damit man nicht schon von außen klein wirkt. Am Dom zieht man im 15. Jahrhundert den Südturm hoch. Die Heiligen Drei Könige sorgen dafür, dass Spenden reichlich fließen. Der Erzbischof hat sein Symbol. Groß Sankt Martin, der Benediktiner- Stift, hat schlaue Äbte, die den Stift reich machen.
Die mächtige Kirche ist auch schon fertig, als es im Rat einen ganz besonderen Moment gibt: ein grundlegender Wechsel der Macht. Die reichen Patrizier werden 1396 von denen abgelöst, die durch Handel und Arbeit auch etwas aus sich gemacht haben: Gaffeln und Zünfte. Ein „Verbundbrief“ regelt jetzt die neue Ordnung in der Stadt.
Als sich die Gruppe sortiert hat, kommt bald die Frage auf, wie man diese neuen Verhältnisse denn auch zeigt. Und bei den viele Türmen der Kirchen war klar, dass da ein Turm an das Rathaus kommt, den man von Weitem sieht und klar macht, dass hier auch der Bürger etwas zu sagen hat.
Der Ratsherr Jakob vom Aldenmart, der auch Steinmetz ist, entwirft und baut einen Turm in den sieben Jahren von 1407 bis 1414. Er nimmt sich wohl die „Belfriede“ als Vorbild, wie sie im belgischen Flandern zahlreich stehen. Das sind hohe, meist schlanke Türme, die im gotischen Stil gebaut sind und zu dieser Zeit einfach die schönsten Profanbauten darstellen, die man finden kann. Daran sind wohl die Eindrücke schuld, die die kölschen Händler aus dieser Zeit von dieser Gegend mitgebracht haben.
Jakob vom Aldenmart zieht auf einer quadratischen Grundfläche mit einer Seitenlänge von 13,20 Metern (was im damaligen Maß genau 40 Fuß sind) einen 61 Metern langen Turm in die Höhe. Fünf Etagen hat dieser Prachtbau, drei viereckige und darauf zwei achteckige. Und ein wenig, muss man sagen, sieht er im gotischen Stil auch wie ein Kirchturm aus. Ganz oben, auf der Brüstung der fünften Etage, hat er auch einen Kranz Fialen (kleine spitze Türmchen), wie sie auch am Dom zu sehen sind und den kräftigen Bau etwas filigran ausklingen lassen.
Und ganz klar, wenn man sich den Haupteingang auf der Südseite ansieht, meint man, man hätte eine kleine Variante des Petersportals am Dom vor sich. So ganz ohne Dom geht es in Köln zu dieser Zeit auch dann nicht, wenn man sich vom Erzbischof abheben möchte.
Übrigens hat man schon zu dieser Zeit den Turm mit Persönlichkeiten aus der Historie Kölns geschmückt. 150 waren es damals. Nein, nein, das hat man nicht in der Neuzeit erfunden. Man hat damals schon Wert darauf gelegt, die Vorväter zu ehren.
Ganz oben in der Spitze, der Dachreiter, zeigt die praktische Funktion, die der Turm zu dieser Zeit auch hat: eine Brandwache sitzt dort und passt auf und ist als Hornbläser immer bereit, die Kölner zu warnen, falls Gefahr droht.
Ich glaube, es ist auch klar, dass man dem Erzbischof sagen wollte. „Hier! Wir passen in Köln auf uns auf!“
Es ist Nacht in Köln. Neblig. Wenn überhaupt, sieht man durch den Nebel nur schummriges Licht. Die Gassen, durch die ich muss, sind menschenleer. Ich bin allein, komme von einer Veranstaltung und bin unterwegs zurück zu Freunden, bei denen ich […]
Letz Wochenengk – mir Kölschgänger treffe uns noh Monate ens widder för zesamme e Gängelche ze maache. Stundelang gonn mer durch Kölle un sin op der Jag noh Aansichte. Selvsverständlich steiht der Dom om Programm. Sid neugierig, wat et Ramona […]
Mer well dich, mer well dich nit… Et es jo off esu. Der Bismarckturm es esu e Beispill. Hä steiht am südliche Engk vum Göödel, tirek am Rhingufer. Der Otto vun Bismarck Der Otto vun Bismarck lävte vun 1815 bes […]
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