
Im Jahre 1937 wurde die St. Johanneskirche in Köln Brück errichtet. Sie sollte den evangelischen Gläubigen eine Heimat bieten, die bis dahin in Brück noch keine eigene Kirche hatten. Vorher hatte man sich oft in Dellbrück zum Gottesdienst eingefunden.
Eigentlich kann man fast an ein Wunder glauben, denn in der Zeit des Nationalsozialismus waren Kirchenneubauten eher unerwünscht. Doch die Brücker konnten sich durchsetzen, zumal sie den Betrag den dieser Kirchenneubau kosten würde, zusammen hatten. Warum an der Merheimer Kirche der Turm gekürzt werden musste, habe ich ja bereits im Beitrag über St. Gereon berichtet. So musste bei St. Johannes der Bauplan, den der Architekt Ludwig Albert vorlegte, auch gleich geändert werden. Die Nähe zum Militärflughafen Ostheim war auch hier der Grund, warum es einen nicht so hohen Kirchturm geben durfte.
Der Bau war dann auch sehr schnell fertig. Von der Grundsteinlegung bis zur Einweihung vergingen knapp 6 Monate.
Wenn ich sie heute so betrachte, denke ich mir, höher hätte der Kirchturm auch gar nicht so harmonisch zum Gebäude gepasst. Es erinnert mich irgendwie mehr an einen Gutshof, ein Rittergut oder so, statt an eine Kirche. Der Turm wurde rundgemauert und sozusagen von der Kirche separiert. Seit 1983 ist sie in die Liste der Baudenkmäler aufgenommen. Eine Besonderheit ist auch der weiße Anstrich, über die aus Grauwacke errichtete Kirche. Verleiht ihr irgendwie auch etwas Mediterranes.
Dem Architekten Ludwig Albert verdankt u.a. Dellbrück zahlreiche Wohnhäuser, die dort um 1934 entstanden sind. Rundbauten mochte er scheinbar sehr gerne.
Die Johanneskirche ist bei Musikern wegen ihrer besonders guten Akustik sehr beliebt. So manches Konzert hat dort stattgefunden. Doch nicht nur bei der Musik hat sie die Nase vorn, sondern auch bei den jährlich stattfindenden Brücker Kunsttagen, wird man in St. Johannes die ein oder andere Vernissage anschauen können.
Wenn es euch mal nach Brück verschlägt, stattet ihr doch einfach mal einen Besuch ab. Vielleicht dann, wenn draußen auf dem großen Platz oder im Innenhof sowieso ein Fest stattfindet.
Habt einen schönen Sonntag,
eure Elisabeth
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