
Stellt Ihr Euch manchmal auch so unterbewusst die Frage, wer wohl der dickste, dünnste, schönste, größte oder was weiß ich was für ein Extrem ist? Ich ja.
Mein erster Beitrag hier ging über das Ubiermonument. Das ist der älteste Steinbau Kölns, wenn nicht sogar nördlich der Alpen. Wenn Ihr gaanz weit nach unten scrollt, werdet ihr ihn finden, oder eben auf unserer Seite: http://www.koelschgaenger.net
Ich habe mir ab und an die Frage gestellt, wer wohl die ältesten Kölner sind. Also jetzt hier mit uns gemeinsam lebende Wesen. Zuerst dachte ich, ich würde es im Zoo finden, aber mir wurde schnell klar, dass es eher kein Tier sein kann. Das wäre zu einfach. Solche Informationen findet man in der Zeitung.
Letztlich habe ich es nicht selbst herausbekommen, vielmehr stolperte ich über diese Information eher zufällig im Buch von Barbara und Christoph Driessen „Köln – eine Geschichte“ (ISBN 978-3-7743-0653-0): die Buchen des Gremberger Wäldchens sind über 250 Jahre alt. Da! Wer hätte das gedacht!
Im besagten Buch steht beschrieben, dass in dem Gebiet vor dem Jahr 1870 kaum Menschen lebten -zwanzig an der Zahl, im Gremberger Hof. Erst 1880 kam ein preußisches Fort hinzu, dass zum Festungsgürtel gehört. 1899 kauft die Stadt Köln den Wald, um ein Naherholungsgebiet zu erschaffen.
Natürlich muss ich dahin – ab aufs Rad. Das ist aber auch versteckt! Im Westen die Gleise der Bahn, die das Rangierwerk in Gremberg und das in Kalk miteinander verbinden, im Osten die Bahntrasse für den Personenverkehr, die direkt auf Deutz zuhält. Beide kreuzen sich im Norden. Und im Süden verläuft quer die A4. Und als ob das nicht genug ist, haben wir mitten durch das Wäldchen noch die östliche Zubringerstraße gebaut. Eingekesselt und durchstochen! Überall hier hört man das Rauschen des Verkehrs.
Ich glaube, das ist das Geheimnis, warum man das Wäldchen in Ruhe lässt: für Häuser ist es hier zu ungemütlich. Und doch, irgendwie behütet kommt man sich unter dem dichten Blätterdach vor. Hitze und Schmutz werden abgehalten. Eine kleine grüne Lunge, mitten im tosenden Verkehr. Und wie ich so vorsichtig durchradele, stelle ich mir eine Frage: wer ist jetzt der älteste von diesen Kameraden? Ich finde es nicht heraus.
Egal, ich komme wieder und werde nochmal suchen. Wer weiß, worüber ich dann stolpere.
Michael
Bleibt neugierig! Und geht mal ins Wädchen.
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