Die Sankt Mauritius Kapelle zu Köln – Mülheim/Buchheim

Besonders viele gut erhaltene Hochkreuze und Grabmale findet man auf dem alten katholischen Friedhof in Köln Mülheim, an der Sonderburger Straße. Wann genau der Friedhof entstand, ist nicht genau nachvollziehbar. Das älteste noch erhaltene Grab ist aus dem Jahre 1841. Dieses gehört der Familie Keup, denen man in Mülheim auch die Keupstraße gewidmet hat. Ihnen verdankte der Ort damals ein Krankemhaus. Allerdings muss der Friedhof als kirchlicher Ort wesentlich älter sein, denn die darauf erbaute Sankt-Mauritius-Kapelle stammt aus dem 13.Jahrhundert, vielleicht sogar noch früher. Allerdings wurde die Kapelle erst später eine, man geht davon aus, dass die Mauritiuskapelle ursprünglich eine Kirche war und größer als heute. Eine erste Erwähnung als sancti Mauricii in Bucheim datiert aus dem Jahre 1276, wo man der Kapelle Leuchtmittel zur Verfügung stellte.

Man entkam dem Napolianischen Friedhofsgesetz im 18. Jahrhundert (Napoleon hatte einen Erlass verkündet , der die Friedhöfe aus den Ortschaften verbannen sollte) durch Proteste der Mauritius Gemeinde und Schluderei in der Ausführung…Als man sich lange genug widersetzt hatte, blieb der Friedhof erhalten und bekam dazu später auch eine offizielle Genehmigung. So wurde er nie entwidmet und hat heute einen alten und einen neuen Teil. Allerdings gab es Anfang des 20. Jahrhunderts ein vorübergehendes Verbot für die Neuanlage von Grabstellen. In dieser Zeit wurde der Mülheimer Friedhof auf der Frankfurter Straße, in Höhenberg errichtet.

Es wurden lange Zeit nur noch bestehende Grabstellen neu belegt und der Friedhof wäre fast verwahrlost. 1955 wurde ein Teil des Friedhofs an die Gemeinschaft der Redemptonisten verkauft. Auf dem verbliebenen städtischen Teil wird nach Einführung der seit 1970 bestehenden neuen Friedhofsordnung auch weiter bestattet. Seit 1989 hat man den Friedhof nebst seiner historischen Kapelle unter Denkmalschutz gestellt. Ein Friedhofsgärtner kümmert sich um die Pflege der Anlage.

In den Jahren wuchs der Friedhof wieder und so musste man auch das an die Redemptonisten verkaufte Gelände teilweise zurückkaufen. Heute erinnert vor der St. Mauritius-Kapelle eine Wand an die Redemptonisten Gemeinde. Diese wurde 2014 in Köln Mülheim aufgelöst. Mittlerweile leben einige der Mülheimer Patres noch in Bonn.Die St. Mauritius-Kapelle gehört heute zu einer der Sehenswürdigkeiten des Kulturpfades Strunder Bach. Zur Kriegergedenkstätte wurde sie von 1923 bis 1929 innen wie aussen umgestaltet. Am Eingang, der sehr imposant für eine Kapelle wirkt, befinden sich Bildnisse des Hl.Michael und des Hl. Mauritius, inklusive einer die beiden Steinfiguren aus Muschelkalk, verbindenden Inschrift. Dies verdanken die Mülheimer und Buchheimer Bürger dem Kölner Bildhauer Eduard Schmitz, dessen Wirken alleine schon für die Kölschgänge interessant ist. Verdankt Köln doch gerade ihm zahlreiche imposante Steinbildnisse, Figuren und Denkmäler.

Vom 2.Weltkrieg blieb die Kapelle leider nicht verschont und musste darum in den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts restauriert werden.

Ich hoffe, mein Beitrag hat euch gefallen, freue mich schon auf eure Kommentare und wünsche euch einen schönen Sonntag,

Eure Elisabeth

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