
Zwischen 10 und 25 Pfennig kostete früher eine „Bahnfahrt“ mit der „Päädsbahn“ .
Diese fuhr auch im damals noch nicht zu Köln eingemeindeten Mülheim. Bis zum Jahre 1907 verkehrten in den heutigen Kölner Veedeln als Vorortbahnen, auch die Pferdebahnen. Sozusagen Vorläufer unserer heutigen KVB.
Der ehemalige Pferdebahnhof in Köln Mülheim ist mittlerweile zwar kein Pferdebahnhof mehr, jedoch kann man an diesem immer noch interessantem Gebäude erkennen, was es einmal war. Okay, wenn man es denn weiß. Denn die 2 Pferdeköpfe an der Hausfront könnten ja auch auf einen ehemaligen Pferdemetzger hinweisen. Tun sie aber nicht! Denn das Haus an der Krahnenstraße, fast am Rheinufer gelegen, direkt beim Brunnen der Mülheimia, Ecke Mülheimer Freiheit, war einst der Pferdebahnhof von Mülheim.
Mir gefällt das Gebäude und gedanklich sehe ich die Pferdebahn um den Brunnen kreisen. Vielleicht hat ja sogar das durstige Pferd mal einen Schluck Brunnenwasser genommen.

Auch wenn ich so rechts und links die Straße rauf und runter schaue, sehe ich historische Gebäude.
Was für eine fantastische Ecke Kölns. Hier lebt gedanklich das alte Köln auf. Na gut, das alte Mülheim. Denn dieses besaß ja Stadtrechte. Erst 1914 kam diese zum Bergischen Land gehörende Stadt zu Köln.
Seit 1877 verkehrten die Pferdebahnen im Kölner Raum. So konnten 30 Jahre die Pferde das Stadtbild prägen. Ganz kurz denke ich dabei an meinen Urgroßvater, der eine der Kölner Postkutschen fuhr. Aber die Post war ja ein anderer Betrieb als die Betreiber der Pferdebahnen. Die Uniformen hatten aber wohl alle irgendwie Ähnlichkeit. Preußisch halt!
So eine Päädsbahn war mit einem Fahrer und einem Schaffner besetzt. Doch wer nun glaubt, es sei ein leichtes gewesen, mal eben in Mülheim in die Bahn zu steigen und dann auf die andere Rheinseite zu fahren, der irrt sich. Durch die verschiedenen Betreiber, u. a. hatte ein Belgier in die Pferdebahnen von Köln investiert, war es notwendig, die Mülheimer Bahn an der Stadtgrenze zu Deutz zu verlassen. An der Deutz Mülheimer Straße befand sich der Umsteigebahnhof.
Was für eine spannende Geschichte, die sich mir als Bahnfan dort offenbarte.

So stand ich eine Weile vor dem ehemaligen Pferdebahndepot, schaute auf die verglaste Einfahrt und überlegte, ob diese nicht zu niedrig war, um dort die Pferdebahn hineinzulenken. Gab es dort, wo heute das Glas ist, ein Tor oder nur einen Torbogen? War das Tor vielleicht grün oder braun gestrichen? Möglicherweise weiß es einer unserer Leser und hat noch Fotos in alten Alben. Zeigt sie uns gerne in den Kommentaren.
Doch was und wie auch immer, diese ehemalige Remise ist sehr schön restauriert worden und passt so wunderbar mit der Stadtpatronin von Mülheim zusammen. Der Mülheimia Brunnen prägt diese Ecke und ist ebenso einen Besuch wert, wie die Gegend rundherum.
Übrigens, den Brunnen hat auch unser Ronald schon einmal beschrieben. Vielleicht mögt ihr es ja nochmal lesen.
Einen schönen Sonntag wünscht euch Elisabeth.
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