
Heute habe ich mich von der rechten Rheinseite auf die linke Rheinseite begeben. Und das, um etwas zu finden, was eigentlich auf „meiner Rheinseite“ zu finden sein sollte. Zumindest ist es im Kölner Tatort so.
Denn dort steht in Deutz die wohl berühmteste Wurstbraterei Deutschlands, mit Blick auf das Altstadtpanorama.
Doch Film ist Film. Da wird gemogelt was das Zeug hält. Zwar wird die Wurstbraterei der Schaustellerfamile Jäger-Vosen für Tatort-Dreharbeiten tatsächlich nach Köln Deutz gefahren, doch ihren mittlerweile eigentlichen Standort hat sie am Südkai des Rheinauhafens.
Das war nicht immer so. Noch vor einigen Jahren stand sie nämlich beim Schokoladenmuseum. Dort war es auch, wo eine Szene der Serie „Mord mit Aussicht“, genau an dieser Wurstbraterei spielte. In der Folge „Nach 6 im Zoo“, sieht man Dietmar Schäffer (Bjarne Mädel) und Bärbel Schmied (Meike Droste) dort essen. Seitdem ist sie auch für Fans dieser Serie ein Highlight in Köln. Wie einige andere „Pilgerstätten“ der Serie ebenfalls.
Am Schokoladenmuseum musste sie allerdings dem Denkmalschutz weichen… Sie stand zu dicht beim Malakoffturm. Als Fotomotiv war die Bude teils beliebter, als die Bauten rundherum. Leider fand man zunächst keine Alternative. Dies aber auch, weil die Stadt Köln keine mobilen Imbisswagen mehr im Stadtbild haben wollte. Persönlich finde ich dies sehr traurig, mir fehlen die guten alten Pommesbuden schon. Eine „Pommes Rot-Weiß“ in der Papiertüte weckt Kindheitserinnerungen.
Die meisten TV Zuschauer kennen die Wurstbraterei mit den bekannten Schlussszenen von Ballauf und Schenk, aus dem Kölner Tatort. Dort lassen sich die beiden Kriminalisten immer ihre verdiente Currywurst mit Pommes schmecken.
Rechtsrheinisch!
Doch zurück zur linksrheinischen Realität. Diese spielt sich am Südkai ab, wo die Bude seit Mai 2013 steht. Denn die Betreiber haben „gekämpft“ und die Stadt Köln sah die Möglichkeit, durch diese zusätzliche Touristenattraktion zu punkten. Manche Tage kommen ganze Busladungen explizit wegen der Tatortbude zum Bratort. Besser könnte sie auch nicht gelegen sein. Eine meiner liebsten Ecken auf dieser Rheinseite. In der Nähe das Fort des Friedensparks und das ebenfalls interessante Gebäude der TH. Mehr noch, die historische Eisenbahnbrücke vor Augen und hinter einem die neue Architektur des Rheinauhafens, mit den beiden alten Kränen. Darunter auch der historische Herkules-Kran, zu dem die Bude aber respektvoll Abstand hält.
Dies alles inmitten einer Beachvolleyball- und einer sehr schönen Skateranlage. Letztere wurde von der Stadt Köln angelegt, damit die Jugend nicht mehr die Domplatte zum skaten nutzt. Große Bänke laden zum Verweilen ein. Bei dieser Mischung aus altem und neuem Köln komme ich ins Schwärmen. Man möchte eigentlich gar nicht mehr dort weg. Warum auch? Also zumindest im Sommer. Im Winter macht die Wurstbraterei nicht auf. Von Oktober bis Ostern sorgt die Familie Jäger-Vosen für die „Schönheit und Sicherheit“der historischen Wurstbraterei.
Historisch? Stimmt! Es ist nicht nur eine der bekanntesten, sondern auch eine der ältesten Buden in Köln. Der fahrbare Imbiss datiert aus dem Jahre 1955. Er ist also ein nostalgisches Schätzchen.
Wer jetzt Lust auf diese interessante Ecke Kölns bekommen hat und vielleicht auch wie Ballauf und Schenk eine Currywurst genießen möchte: Montags ist Ruhetag!
Vielleicht treffen wir uns ja zufällig mal dort. Bis dahin eine schöne Sommerzeit und weiterhin viel Spaß beim lesen.
Eure Elisabeth
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